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Aus Lehr- und Ausbildungsplan für Fachlehrkräfte

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Schulpädagogik

4.894 Byte hinzugefügt, 10:31, 19. Aug. 2019
keine Bearbeitungszusammenfassung
==3. Unterrichtsprinzipien==
<div style='"text-align: left;'">'''Begriff „Unterrichtsprinzip“'''</div> <div style='"text-align: left;'">'' ''</div>
''Unterrichtsprinzipien sind für alle Fächer geltende Grundsätze oder Handlungsregeln der Unterrichtsgestaltung. ''
'' ''
 
<div style='"text-align: left;'">       -   sind grundsätzliche Forderungen an den schulischen Unterricht von heute</div> <div style='"text-align: left;'">       -   sind Richtlinien für pädagogisch-didaktische Entscheidungen</div> <div style='"text-align: left;'">       -   sind für jedes Unterrichtsfach, jede Jahrgangsstufe, jede Schulart gültig</div> <div style='"text-align: left;'">       -   entsprechen dem heutigen Bild des lernenden Menschen bzw. den gegenwärtigen schulischen Erziehungszielen</div> <div style='"text-align: left;'">       -   lassen sich mit wissenschaftlichen Argumenten begründen.</div>
        o ''Handlungsorientierung''
 
       o ''Motivierung''
 
* Sachlichkeit im Umgang mit Personen, Dingen und Situationen
* Objektivität bei der Darstellung der „Sachen“/Unterrichtsinhalte als Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und gelingendes Miteinander
 
… von Akzeptanz und Offenheit geprägt sein
 
===3.3 Handlungsorientierung===
''Lernen ist das Ergebnis von selbstgesteuerten Aktivitäten des lernenden Schülers, der dabei mit allen Sinnen beteiligt ist und neue Erfahrungen in seine Denk- und Gefühlsstrukturen integriert.''
 
* nicht nur belehrt werden, sondern vor allem auch „sinnliche“ Erfahrung (Integration neuer Erfahrungen in vorhandene Denk-/Gefühls-/Wollens-Strukturen) – Mensch lernt von Lebensbeginn an durch Begreifen
* Unterricht muss berücksichtigen, dass Lernen Handeln ist
* Handlung = absichtsvoll, zielstrebig, sinnhaft vollzogene Tätigkeit
* Mensch strukturiert seinen Handlungsraum entsprechend seiner Kompetenzen und aufgrund vorausgegangener Erfahrung (= Lernen und Dazulernen).
* Johann Amos Comenius: „Ich bin auf der Suche nach einer Methode, bei der der Lehrer weniger lehrt und der Schüler mehr lernt.“
* John Dewey: „Learning by doing“
* Georg Kerschensteiner: „Lernen durch geistig-manuelle Tätigkeiten“
* Jean Piaget: „Lernen ist eine aktive, selbst gesteuerte Tätigkeit des Individuums.“
 
 
'''Handlungsorientierung fordert: '''
 
* Reduktion der Lehrerdominanz zugunsten von möglichst viel Schülerdominanz beim Lernen
* Lernen muss vor allem auf eigenen Erfahrungen, weniger auf Belehrung beruhen.
* handelnde Lernformen (Spiel, Erkundung, Erforschung, Experimentieren, Phantasieren, Ausprobieren)
* ganzheitliches Lernen (= mit allen Sinnen, durch praktisches Tun)
* Sinn/Bedeutsamkeit des Lernstoffes soll Schüler bewusst sein
* Anregung der Schüler zu Fragenstellen, Hypothesenbildung, Kreativität etc.
* fächerübergreifendes Lernen (gemeinsames, praktisches, reflektiertes Handeln, z.B. in Projekten)
* Verantwortung der Schüler für ihr Handeln
* systematisches Einüben und Analysieren sozialen, kooperativen und kommunikativen Handelns.
 
 
===3.4 Zielorientierung===
===3.5 Differenzierung/Individualisierung===
===3.7 Schüleraktivierung/Selbsttätigkeit===
===3.8 Strukturierung===
''Das Unterrichtsprinzip Strukturierung fordert, dass sich der Erwerb von Wissen, Einstellungen und Verhaltensweisen des Schülers in Form eines geordneten Aufbaus vollziehen soll. Dazu müssen die Struktur des Lernenden und die Struktur der Methode zusammenpassen.''
 
 
'''Begriffsbestimmung'''
 
* Struktur: geordneter Aufbau und sinnvoller Zusammenhang von Einzelelementen
* Strukturieren: Gegenstandbereich so aufgliedern, dass er für andere zugänglich und verstehbar wird.
* Strukturierung in didaktischer Hinsicht:
 
       - Gliederung von komplexen und komplizierten Lerninhalten
 
       - Einsatz geeigneter Unterrichtsmethoden
 
       - Berücksichtigung der Lernvoraussetzungen und Interessen der Schüler
 
 
'''Psychologische Begründung'''
 
* Behaltensquote von Informationen hängt von der Art der Vermittlung und Art der Information selbst ab.
 
* Unstrukturiertes, unverstandenes und sinnloses Lernmaterial wird schneller vergessen als sinnhaltiges.
 
* Empirische Untersuchungen belegen, dass v.a. lernschwächere Schüler von detaillierter Strukturierung des Unterrichts profitieren.
 
 
'''Pädagogische Begründung'''
 
* Montessori: Material weist Ordnungs- Inhalts- und Tätigkeitsstruktur auf; Kind baut Strukturen, die es für seine Entwicklung bedarf, selbst auf
* Aufgabe des Lehrplans: Lernen und Weltwissen so verknüpfen, dass der Schüler seine kognitiven, moralischen, sozialen oder emotionalen Kompetenzen weiterentwickeln kann.
* Aufgabe der Lehrer: Lehrinhalte des Lehrplans im Unterricht strukturieren, damit jeder Schüler diese aufnehmen und zu seiner persönlichen Weiterentwicklung nutzen kann.
 
 
'''Soziologisch-gesellschaftliche Begründung'''
 
* Moderne Gesellschaft als komplexes System (Globalisierung des Wirtschaftens und Handelns, Pluralisierung der privaten Lebensstile)
* Gesellschaftliche Aufgabe der Zukunft: Systeme durchdenken und strukturieren können, wenn Freiheit, Toleranz, Gerechtigkeit und sozialer Ausgleich politische Ziele bleiben sollen.
 
 
'''Möglichkeiten der Umsetzung im Unterricht''' (nach Hilbert Meyer)
 
* Stimmigkeit von Zielen, Inhalten und Methoden
* methodischen Linienführung
* methodischer Grundrhythmus
* Aufgabenklarheit
* informierender Unterrichtseinstieg
* Regelklarheit
* Rollenklarheit
* erfolgreiche Kommunikationstechniken
* Rituale
* Rhythmisierung
* Raumregie
 
 
 
<div style='text-align: justify;'>„Bei der Unterrichtsplanung beginnen Fragen der Strukturierung mit der genauen Sachanalyse, dieser folgen Überlegungen zur methodischen Strukturierung des Unterrichtsverlaufs, die sich an den Strukturen der lernenden Schüler (Strukturen des Denkens, Fühlens, Könnens und Wollens) und ihren Handlungsschemata und Problemlösestrategien zu orientieren haben.“                                    (Wiater, Werner: Unterrichtsplanung. S. 158)</div>
''' '''
 
'''Grenzen:'''
 
* Spontaneität, Kreativität, Lebendigkeit werden eingeschränkt
* Neue, unvorhergesehene Wege zum Ziel gehen verloren
* Mitwirkung der Schüler wird beschnitten durch eine „Gängelung des Lernwegs“
 
 
===3.9 Sicherung des Lernerfolgs===
=== ===
Lehrplanmacher
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