Erziehungswissenschaften: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Lehr- und Ausbildungsplan für Fachlehrkräfte
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===Gegenstands- und Lernbereiche=== | ===Gegenstands- und Lernbereiche=== |
Version vom 30. April 2019, 11:18 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Die Studierenden erwerben eine berufsfeldbezogene Handlungskompetenz. Dieser Erwerb wird durch das Schaffen von Handlungssituationen gefördert, in denen erworbenes Wissen persönlichkeitsfördernd eingesetzt, überprüft und erweitert wird. Das Bewältigen von berufstypischen Handlungssituationen innerhalb der Ausbildung trägt wesentlich dazu bei, dass Studierende auf die künftigen Anforderungen als Fachlehrkraft vorbereitet werden. Muss noch ergänzt und konkretisiert werden...
Kompetenzstrukturmodell
Prozessbezogene Kompetenzen
beschreiben, erklären, erläutern
Die Studierenden beschreiben und erklären erziehungswissenschaftliche Modelle und Theorien, mit denen sie unterrichtliche Zusammenhänge erläutern.
analysieren, reflektieren, bewerten
Auf der Grundlage der Analyse und Reflexion von Erziehungs-, Lern- und Lehrprozessen werden diese von den Studierenden bewertet.
transferieren, begründen, anwenden
Die Studierenden übertragen Erkenntnisse aus den Erziehungswissenschaften in die Schulpraxis und begründen ihr erzieherisch-unterrichtliches Handeln.
Gegenstands- und Lernbereiche
Schulpädagogik (180 Std.)
Die Studierenden erarbeiten sich schulpädagogische Grundbegriffe und kennen didaktische Modelle sowie Theorien und Konzepte des Unterrichts. Auf dieser Grundlage beobachten, analysieren und reflektieren sie Unterricht und verwenden diese Ergebnisse, um eigenen Unterricht zu planen bzw. weiterzuentwickeln.
Sie erheben und bewerten Schülerleistungen im Unterricht und setzen Feedback-Methoden ein.
Die Bearbeitung von erzieherisch herausfordernden Situationen im Unterricht führt zur Entwicklung von Handlungsoptionen (Intervention) und zur Berücksichtigung von Möglichkeiten der Förderung von Selbst- und Sozialkompetenz in der Planung von Unterricht (Prävention). Dabei nutzen die Studierenden Möglichkeiten der kollegialen Beratung und kooperieren mit Studierenden bei der Bewältigung von Aufgaben in Unterricht und Erziehung.
- Theorie der Schule
Rechtliche Grundlagen für Erziehung und Bildung (Rechte und Pflichten eines Beamten, Gesetze, Verordnungen, Amtliche Lehrpläne, Stundentafeln, Aufbau des bayerischen Schulsystems)
Reformpädagogik (Einführung, Geschichte, Vertreter)
Funktionen der Schule
Schulentwicklung im Wandel der Zeit
Schule im internationalen Vergleich
- Planung des Unterrichts
Grundbegriffe der Unterrichtsplanung (Lehrplanbezug, Sachanalyse, Situationsanalyse, Didaktische Analyse, Methodische Analyse, Ziel-/Kompetenzorientierung)
Strukturmodelle der Didaktik (Bildungstheoretisches Modell, Lerntheoretisches Modell und Konstruktivistisches Modell)
Methodische Grundformen zwischen Instruktion und Konstruktion (Frontalunterricht, Stationentraining, Kooperatives Lernen, Projektunterricht, Freiarbeit)
Sozialformen (Einzel-, Partner- , Gruppenarbeit)
Unterrichtsprinzipien ( Sachorientierung, Schülerorientierung, Ziel-/Handlungsorientierung, Differenzierung/Individualisierung, Veranschaulichung, Schüleraktivierung/Selbsttätigkeit, Sicherung des Lernerfolgs, Strukturierung)
Medieneinsatz im Unterricht (Medienkompetenz der Lehrkraft, Auswahlkriterien und didaktische Funktionen)
Leistung ( Allgemeine Grundlagen, Formen der Leistungserhebung und Leistungsbewertung)
- Analyse des Unterrichts
Praktikumsbegleitung (Unterrichtsbeobachtung, Unterrichtsreflexion)
Pädagogik (120 Std.)
Die Studierenden erwerben in der Auseinandersetzung mit wesentlichen Fragestellungen, Methoden und Theorien dieser Erziehungswissenschaft grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Einstellungen und werden dadurch auf die pädagogischen Anforderungen des Lehrberufes vorbereitet.
Dabei wird den Studierenden die hohe Verantwortung erzieherischen Wirkens und die Tragweite pädagogischen Handelns bewusst gemacht, aber auch die Grenzen pädagogischen Wirkens aufgezeigt.
- Pädagogik als Wissenschaft
Abgrenzung zu anderen erziehungswissenschaftlichen Fächern
Bedeutung des Faches Pädagogik für die Lehrerbildung - Begriff Erziehung
Wesensmerkmale von Erziehung (zielgerichtet, planvoll, fördernd, verantwortlich, interaktiv, historisch und gesellschaftlich bedingt)
Grundbegriffe: Lernen, Unterricht, Bildung - Anthropologische Voraussetzungen und gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten
Anthropologische Voraussetzungen der Erziehung (Lern- und Erziehungsbedürftigkeit des Menschen, Lernfähigkeit und Erziehbarkeit des Menschen – Erklärungsansätze, Folgen von unzulänglicher oder fehlender Erziehung)
Gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten: Kindheit und Jugend im gesellschaftlichen Wandel wie z. B. Mediensozialisation, Freizeitverhalten, veränderte Familien) - Aufgaben der Erziehung:
- Hilfe bei Sozialisation, Enkulturation und Personalisation
- Erziehungsziele in Schule und Elternhaus
Notwendigkeit von Erziehungszielen
Faktoren, die die Festlegung von Erziehungszielen beeinflussen (Wert- und Normvorstellungen, politisches System, ökonomische Faktoren, individuelle Faktoren)
Wandel von Erziehungszielen
Arten von Erziehungszielen
Erziehungsziel Mündigkeit (Sachkompetenz, Sozialkompetenz, Selbstkompetenz) - Rahmenbedingungen schulischer Erziehung
Legitimation schulischer Erziehung
Oberste Bildungsziele (GG, BV und BayEUG) - Die Lehrkraft als Erziehender
- Motive den Lehrerberuf zu ergreifen
- Berufsaufgabe Erziehen / Führen
- Autorität, Vorbild und Persönlichkeit der Lehrkraft
- Pädagogischer Bezug
- Pädagogische Kommunikation/Interaktion
- Axiome der Kommunikation
- Kommunikationsmodelle
- Gesprächsstrategien, Regeln, Rituale
- Erziehungsstile
- Konzepte der Erziehungsstilforschung
unterschiedliche Erziehungsstile und ihre jeweiligen Auswirkungen
- Erziehungsschwierigkeiten
- Analyse von Erziehungssituationen
- Erscheinungsformen
Ursachen
Maßnahmen (Prävention und Intervention)
Problem der subjektiven Wahrnehmung und Interpretation
- Erziehungsmaßnahmen
- Unterstützende Erziehungsmaßnahmen (Lob, Belohnung, Beratung, diagnostisches Gespräch)
Gegenwirkende Erziehungsmaßnahmen (Tadel, Strafe, Wiedergutmachung, sachliche Folgen) - Verhalten in Konfliktsituationen und Strategien zur Konfliktlösung
- Medienpädagogik
Ziele und Aufgaben der Medienpädagogik – Medienkompetenz
Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen, Medienkonsum und Suchtverhalten
Medienwirkung (Massenmedien, Kinderwerbung)
Medienerziehung in der Schule
Medienethik
Psychologie (120 Std.)
- Einführung in das Fach Psychologie
- Entwicklungspsychologie
- Lernpsychologische Grundlagen
- Motivationale und emotionale Bedingungen des Lernens
- Ausgewählte Aspekte des Lehrens und Lernens
- Sozialpsychologie