Musik: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Lehr- und Ausbildungsplan für Fachlehrkräfte

Wechseln zu: Navigation, Suche
(Keine Zusammenfassung)
(Kompetenzstrukturmodell)
 
Zeile 18: Zeile 18:
  
 
==Kompetenzstrukturmodell==
 
==Kompetenzstrukturmodell==
[[Datei:KompetenzstrukturmodellMusiksw.jpg|center|640x245px]]
+
[[Datei:KompetenzstrukturmodellMusik.png|center|640x245px]]
 
 
 
 
  
 
==Prozessbezogene Kompetenzen==
 
==Prozessbezogene Kompetenzen==

Aktuelle Version vom 15. März 2022, 15:45 Uhr


Vorwort

Die Ziele des Musikunterrichts an allgemeinbildenden Schulen sind zum einen, den Schülerinnen und Schülern die zahllosen Facetten allgegenwärtiger Musik im handlungs- und anwendungsorientierten Unterricht zu erschließen und zum anderen, durch gemeinsames Musizieren sowie durch musikalische Interaktionen und Gruppenprozesse Eigeninitiative, Selbstständigkeit und Kooperationsfähigkeit zu fördern.

Musik ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur und bietet vielfältige Möglichkeiten interkultureller Erfahrung. Sie hat eine hohe Bedeutung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Musik war und ist ständig einem Wandel unterzogen. Der Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen schafft verschiedene Zugänge zu unterschiedlichen Musikstilen und Genres. Die Musiklehrkraft stellt einen möglichen aktuellen und historischen Kontext zu Musikinhalten bzw. zu musikalischen Erscheinungsformen her. Die Wirkungsweise und die Emotionalität der Musik sind Thema der Musikvermittlung.

Die Fachlehrkraft vermittelt handlungsorientiert einen sachkundigen, bewussten, kritischen und kreativen Umgang mit den vielfältigen Erscheinungsformen der Musik in Vergangenheit und Gegenwart, im kulturellen und interkulturellen Zusammenhang. Handlungsorientierung und Selbststätigkeit ermöglichen den Schülerinnen und Schülern musiktheoretische Zusammenhänge zu erkennen, zu verstehen und zu nutzen.

In der Fachdidaktik setzen sich die Studierenden mit den Aufgaben einer Musiklehrkraft an allgemeinbildenden Schulen und den damit verbundenen fachlichen, didaktischen und methodischen Anforderungen auseinander. Sie lernen den Musikunterricht unter Berücksichtigung pädagogischer und fachdidaktischer Aspekte der Musikvermittlung zu planen und durchzuführen. Die Reflexion der emotionalen Wirkung von Musik, die hilfreiche Anwendung von Fachwissen und die Erfahrung im Umgang mit fachspezifischen Arbeitsweisen sind zentrale Handlungsfelder in der Ausbildung zur Fachlehrkraft für Musik.

Die Studierenden erwerben in Verbindung von Fachdidaktik, ergänzender Fachpraxis und Schulpraxis ein auf den Musikunterricht in Klassenstärke zielendes Handlungswissen und Methodenrepertoire, das sie dazu befähigt, Klassenmusizieren mit Schülerinnen und Schülern verschiedenen Alters erfolgreich und bildungswirksam zu praktizieren. Beim Klassenmusizieren werden im aktiven Umgang mit Musik, im eigenen Gestalten und bei der Bewegung zur Musik schöpferische Kräfte freigesetzt, welche die Erlebnisfähigkeit und Sensibilität der Schülerinnen und Schüler steigern. Ein kompetenzorientierter Musikunterricht trägt zum Aufbau des Selbstwertgefühls und Selbstbewusstseins bei.

Angesichts einer heterogenen Schülerschaft sind Integrationsanstrengungen und Kompensationsbemühungen fortwährende Aufgabe im Musikunterricht der Schule. Die Studierenden werden für diese Aufgabe sensibilisiert und dazu befähigt, die integrative Wirkung von Musikunterricht reflektiert in ihre Unterrichtsplanungen mit einzubeziehen.


Kompetenzstrukturmodell

KompetenzstrukturmodellMusik.png

Prozessbezogene Kompetenzen

  • wahrnehmen und erleben
    Die Studierenden nehmen Musik in ihren vielfältigen Erscheinungsformen rezeptiv und (re)produktiv bewusst wahr und erleben aktiv unterschiedliche musikalische Ausdrucksformen.

  • analysieren und einordnen
    Die Studierenden analysieren Lieder, Musikstücke, Hörbeispiele und Rhythmen unter musiktheoretischen und methodischen Gesichtspunkten und ordnen deren Inhalte in historische, kulturelle und fachdidaktische Zusammenhänge ein.

  • gestalten und präsentieren
    Die Studierenden erproben in unterschiedlichen Handlungssituationen vielfältige Möglichkeiten der aktiven Rezeption, Produktion, Interpretation und Transposition von Musik. Sie gestalten musikalische Inhalte unter Einsatz von Stimme und Instrumenten sowie in tänzerischen und szenischen Darstellungsweisen und präsentieren sie den Mitstudierenden.

  • kommunizieren und reflektieren
    Die Studierenden kommunizieren über Musik in ihren vielfältigen Erscheinungsformen sowie über eigene musikalische Erfahrungen und reflektieren kulturelle, interkulturelle, historische, aktuelle und gesellschaftliche Zusammenhänge.


Gegenstands- und Lernbereiche (120 Stunden)

Die folgenden Gegenstandsbereiche sind miteinander vernetzt und werden je nach Schwerpunktsetzung unterschiedlich stark gewichtet.

Sprechen und Singen (20 Std.)

  • Einsatz der Sing- und Sprechstimme der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkraft (Stimmphysiologie, Stimmbildung und Stimmpflege)
  • altersgemäßes Liedrepertoire für die Primar- und Sekundarstufe

Rhythmik (20 Std.)

  • Rhythmusschulung und Übungen zur Körperkoordination
  • Rhythmus und Sprache
  • unterschiedliche Notationsarten zur Darstellung von Rhythmen
  • altersgerechte Methoden zur Veranschaulichung rhythmischer Zusammenhänge
  • einfache und komplexe Rhythmen zu unterschiedlichen Metren
  • bewusste Berücksichtigung von Links- und Rechtshändigkeit beim Spielen auf Conga und Djembe

Instrumente (30 Std.)

  • instrumentenspezifische Spielweisen und Spieltechniken auf dem Schulinstrumentarium: Percussion-Instrumente, Boomwhackers, Mallet-Instrumente, Band-Instrumente (inkl. Soundtechnik)
  • Erweiterung der individuellen instrumentalen Fertigkeiten auf allen Instrumenten des Schulinstrumentariums
  • Music-Apps und digitale Instrumente
  • Liedbegleitungen in unterschiedlichen Stilrichtungen auf der Gitarre und dem Klavier
  • Erstellung schulbezogener Arrangements für das Klassenmusizieren
  • Leitung schulischer Ensembles (Methodik des Arbeitens mit verschiedenen schulischen Instrumentalensembles, Chor und Schulband)

Tanz und Bewegung (15 Std.)

  • metrisch ungebundene und metrisch gebundene Bewegungsformen zu Musik aus unterschiedlichen Genres
  • Grundelemente der Tanzgestaltung: Tanzschritte, Tanzaufstellungsformen, Armbewegungen, Handfassungen, Choreografien
  • regionale und internationale Tänze
  • Tänze zu historischer und zeitgenössischer Musik

Musik und Szene (20 Std.)

  • gestische und mimische Improvisationselemente zur szenischen Umsetzung von Musik
  • Improvisationsübungen mit Stimme und Instrumenten zur musikalischen Gestaltung von Spielszenen
  • Beispiele für verschiedene Grundformen szenischen Spiels: Elementares Musiktheater, Schwarzlichttheater, Schattenspiel, Personales Spiel / Improvisationstheater, Singspiel und Musical, Spiel- und Bewegungslieder
  • Medieneinsatz, Beleuchtungstechnik und Bühnenraumgestaltung

Musikhören (15 Std.)

  • geschichtliche, gesellschaftliche, aktuelle, kulturelle und interkulturelle Zusammenhänge von instrumentaler und vokaler Musik
  • schulbezogene Auswahl und Analyse von Beispielen für Musik unterschiedlicher Musikstile und Musikepochen
  • Methoden aktiven Musikhörens: Mitspielsätze, grafische Darstellung von Musik, Bewegung zur Musik, szenische Umsetzung von Musik
  • Reflexion von Hörerfahrungen unter Verwendung von Fachvokabular
  • Medieneinsatz beim Musikhören im Klassenzimmer