Erziehungswissenschaften: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. April 2019, 16:23 Uhr

- in Bearbeitung -

Vorwort

Die Studierenden erwerben eine berufsfeldbezogene Handlungskompetenz. Dieser Erwerb wird durch das Schaffen von Handlungssituationen gefördert, in denen erworbenes Wissen persönlichkeitsfördernd eingesetzt, überprüft und erweitert wird. Das Bewältigen von berufstypischen Handlungssituationen innerhalb der Ausbildung trägt wesentlich dazu bei, dass Studierende auf die künftigen Anforderungen als Fachlehrkraft vorbereitet werden. Muss noch ergänzt und konkretisiert werden...

Kompetenzstrukturmodell

KompetenzstrukturmodellEWS.png

 

Prozessbezogene Kompetenzen

Analysieren, reflektieren und planen
Die Studierenden analysieren Gruppenprozesse, handeln sozial und verfügen über Gesprächsstrategien, um eine Lerngruppe sicher zu führen. Dabei gestalten sie die Lehrer-Schüler-Interaktion positiv, wertschätzend sowie einfühlend und antizipieren die Konzepte der Rituale und Regeln der Praktikumslehrkräfte. Die Studierenden kennen und analysieren Ursachen für Konflikte und Unterrichtsstörungen. Sie erkennen Interventionsstrategien, nutzen diese und beurteilen deren Wirkung.

Die Studierenden setzen Feedback-Methoden und Methoden der Auswertung ein und reflektieren dabei sowohl die entstandenen Lernprodukte als auch die Lernprozesse anhand von Qualitätskriterien. Sie kennen verschiedene Arten der Leistungserhebung und deren entsprechende schulischen Bedingungsfaktoren.

Die Studierenden eruieren die allgemeinen Lernvoraussetzungen, die konkrete Lernausgangslage der Lerngruppe und dokumentieren den Lernstand einzelner Schüler/-innen. Davon ausgehend entwickeln sie Aufgabenstellungen, die eine Differenzierung auf fachlicher bzw. methodischer Ebene ermöglichen. Dadurch fördern sie eine persönlichkeitsgerechte und  individuelle Leistungsentwicklung.

Die Studierenden planen kompetenzorientierten Unterricht, indem sie fachdidaktische, fachwissenschaftliche und erziehungswissenschaftliche Grundlagen verknüpfen. Sie entwickeln geeignete Unterrichtskonzepte und wählen zur Umsetzung zielführende Methoden sowie lernunterstützende Medien aus. Sie verstehen die mittel- und langfristige Planung zum Kompetenzaufbau und der Sicherung von Basiswissen sowie fachadäquater Arbeitsweisen und Methoden. Dafür entwickeln sie kompetenzfördernde Aufgabenstellungen und erkennen das Potential der immanenten Differenzierung/Individualisierung.


Organisieren, kooperieren und innovieren
Die Studierenden integrieren innovative Entwicklungen reflektiert in ihre unterrichtliche Arbeit, um die sich stetig wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt nachhaltig zu bewältigen. Sie erkennen den Nutzen der Kooperation im Rahmen des Fachbereichs, um beispielsweise eine Harmonisierung des Anforderungsniveaus zu erreichen. In Zusammenarbeit mit Lehrkräften anderer Fächer erfahren sie  Möglichkeiten und den Nutzen des fächerübergreifenden Arbeitens. Durch die Zusammenarbeit mit externen Partnern erkennen sie beispielsweise das Potential der Einbeziehung von Expertenwissen in ihren Unterricht. Die Studierenden reflektieren ihr Arbeitsfeld und entwickeln eine strukturierte und ökonomische Arbeitsweise für eine optimale Nutzung der persönlichen Ressourcen und zur gleichzeitigen Gesunderhaltung.

Gegenstands- und Lernbereiche

Schulpädagogik (180 Std.)

Die Studierenden erarbeiten sich schulpädagogische Grundbegriffe und kennen didaktische Modelle sowie Theorien und Konzepte des Unterrichts. Auf dieser Grundlage beobachten, analysieren und reflektieren sie Unterricht und verwenden diese Ergebnisse, um eigenen Unterricht zu planen bzw. weiterzuentwickeln.

Sie erheben und bewerten Schülerleistungen im Unterricht und setzen Feedback-Methoden ein.

Die Bearbeitung von erzieherisch herausfordernden Situationen im Unterricht führt zur Entwicklung von Handlungsoptionen (Intervention) und zur Berücksichtigung von Möglichkeiten der Förderung von Selbst- und Sozialkompetenz in der Planung von Unterricht (Prävention). Dabei nutzen die Studierenden Möglichkeiten der kollegialen Beratung und kooperieren mit Studierenden bei der Bewältigung von Aufgaben in Unterricht und Erziehung.


A) Theorie der Schule


  • Rechtliche Grundlagen für Erziehung und Bildung

        Rechte und Pflichten eines Beamten

        Gesetze, Verordnungen, Amtliche Lehrpläne, Stundentafeln

        Aufbau des bayerischen Schulsystems


  • Reformpädagogik
    Einführung, Geschichte, Vertreter 


  • Funktionen der Schule

        Schulentwicklung im Wandel der Zeit
         Schule im internationalen Vergleich


B) Planung des Unterrichts


  • Unterrichtsprinzipien
    Sachorientierung
    Schülerorientierung
  • Ziel-/Handlungsorientierung
    Differenzierung/Individualisierung
    Veranschaulichung
    Schüleraktivierung/Selbsttätigkeit
    Sicherung des Lernerfolgs
    und weitere Unterrichtsprinzipien


  • Kompetenzorientierung


  • Sozialformen


  • Unterrichtsmethoden
Instruktion
Konstruktion
  • Medieneinsatz im Unterricht
    Medienkompetenz der Lehrkraft

        Auswahlkriterien und didaktische Funktionen


  • Leistungsmessung
    Allgemeine Grundlagen
    Formen der Leistungserhebung und Leistungsbewertung


C) Analyse des Unterrichts

  • Praktikumsbegleitung
    Unterrichtsbeobachtung
    Unterrichtsreflexion


D) Aktuelle bildungspolitische Aspekte
 

Pädagogik (120 Std.)

Die Studierenden erwerben in der Auseinandersetzung mit wesentlichen Fragestellungen, Methoden und Theorien dieser Erziehungswissenschaft grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Einstellungen und werden dadurch auf die pädagogischen Anforderungen des Lehrberufes vorbereitet.

Dabei wird den Studierenden die hohe Verantwortung erzieherischen Wirkens und die Tragweite pädagogischen Handelns bewusst gemacht, aber auch die Grenzen pädagogischen Wirkens aufgezeigt.

  • Pädagogik als Wissenschaft
    Abgrenzung zu anderen erziehungswissenschaftlichen Fächern
    Bedeutung des Faches Pädagogik für die Lehrerbildung
  • Begriff Erziehung
    Wesensmerkmale von Erziehung (zielgerichtet, planvoll, fördernd, verantwortlich, interaktiv, historisch und gesellschaftlich bedingt)
    Grundbegriffe: Lernen, Unterricht, Bildung
  • Anthropologische Voraussetzungen und gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten
    Anthropologische Voraussetzungen der Erziehung (Lern- und Erziehungsbedürftigkeit des Menschen, Lernfähigkeit und Erziehbarkeit des Menschen – Erklärungsansätze, Folgen von unzulänglicher oder fehlender Erziehung)
    Gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten: Kindheit und Jugend im gesellschaftlichen Wandel wie z. B. Mediensozialisation, Freizeitverhalten, veränderte Familien)
  • Aufgaben der Erziehung:
Hilfe bei Sozialisation
Hilfe bei Enkulturation
Hilfe bei Personalisation
  • Erziehungsziele in Schule und Elternhaus
    Notwendigkeit von Erziehungszielen
    Faktoren, die die Festlegung von Erziehungszielen beeinflussen (Wert- und Normvorstellungen, politisches System, ökonomische Faktoren, individuelle Faktoren)
    Wandel von Erziehungszielen
    Arten von Erziehungszielen
    Erziehungsziel Mündigkeit (Sachkompetenz, Sozialkompetenz, Selbstkompetenz)
  • Rahmenbedingungen schulischer Erziehung
    Legitimation schulischer Erziehung
    Oberste Bildungsziele (GG, BV und BayEUG)
  • Die Lehrkraft als Erziehender
Motive den Lehrerberuf zu ergreifen
Berufsaufgabe Erziehen / Führen
  • Autorität,  Vorbild und Persönlichkeit der Lehrkraft
  • Pädagogischer Bezug
  • pädagogische Kommunikation/Interaktion
Schulz von Thun, Watzlawick
Gesprächsstrategien, Regeln, Rituale, Techniken der Klassenführung (Späd?)
  • Erziehungsstile
Konzepte der Erziehungsstilforschung
unterschiedliche Erziehungsstile und ihre jeweiligen Auswirkungen
  • Erziehungsschwierigkeiten
Analyse von Erziehungssituationen 
Erscheinungsformen
Ursachen
Maßnahmen (Prävention und Intervention)
Problem der subjektiven Wahrnehmung und Interpretation
Suchtprävention => PRÄAMBEL
  • Erziehungsmaßnahmen
    Unterstützende Erziehungsmaßnahmen (Lob, Belohnung, Beratung, diagnostisches Gespräch)
    Gegenwirkende Erziehungsmaßnahmen (Tadel, Strafe, Wiedergutmachung, sachliche Folgen)
Verhalten in Konfliktsituationen und Strategien zur Konfliktlösung 
  • Medienpädagogik
    Ziele und Aufgaben der Medienpädagogik – Medienkompetenz
    Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen, Medienkonsum und Suchtverhalten
    Medienwirkung (Massenmedien, Kinderwerbung)
    Medienerziehung in der Schule
    Medienethik

HINWEIS: Diskussion aktueller Fragestellungen/Themen aus der Pädagogik einbinden und Lehrerverhaltenstraining in Verknüpfung zum Kapitel Schulpraxis (s.u.) aufzeigen (Fina)

Psychologie (120 Std.)

Vorwort/Fachintention wird noch erarbeitet

  • Einführung in das Fach Psychologie
    Alltagspsychologie und wissenschaftliche Psychologie
    Gegenstandsbereich, Methoden und Geschichte der Psychologie
    Pädagogische Psychologie als wissenschaftliche Disziplin mit Praxisrelevanz
    Aufgaben der Psychologie: Beschreibung, Erklärung, Prognose und Intervention
  • Entwicklungspsychologie
    Grundlagen (Begriff der Entwicklung;  Faktoren der Entwicklung: genetischer Aspekt, Selbststeuerung, Umweltaspekt)
    Entwicklungsmodelle: Konstruktivismus z. B. Piaget, psychosoziale Entwicklung nach Erikson
    Anlage-Umwelt-Problematik in Bezug auf Begabung und Intelligenz
    Aufwachsen in Medienwelten
  • Entwicklungspsychologie des Kindes und Jugendalters im Hinblick auf die Aufgabenbereiche einer Fachlehrkraft
    Kognitive Entwicklung : Akkommodation, Assimilation, Äquilibration, Denken, Intelligenz, Gedächtnis, Piaget
    Entwicklung von Sebstkonzept und Identität;

  • Grundlagen des Lehrens und Lernens
    • Lernen als aktive Verarbeitung von Informationen
      • Neurobiologie und Neuropsychologie 
      • Wahrnehmung 
      • Gedächtnismodelle 

Lerntheorien

    • Behaviorismus
    • Modelllernen
    • Lernen durch Einsicht
    • Konstruktivismus

Motivationale und emotionale Bedingungen des Lernens

    • Grundlegende Motivationsmodelle (Erwartungs-mal-Wert-Modell, Selbstbestimmungstheorie, Rubikon-Modell)
    • Motivationale Einflussfaktoren: Neugier, Interesse, Angst, Lernfreude, Flow, epistemische Emotionen
    • Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit
    • Lern- und Leistungsmotivation
    • Attributionsmodelle/-muster
  • Ausgewählte Aspekte des Lehrens und Lernens
    • Wissenserwerb und Begriffsbildung
    • Problemlösen unter Einbezug der Kreativität 
    • Lernstrategien unter Einbezug metakognitiver Funktionen
    • Behalten & Vergessen (Tiefenverarbeitung, 3-Wege-Modell, Decodieren, Encodieren, Konsolidieren, Lern- und Behaltenskurve, Lernhemmungen, Interferenzhemmung)
    • Gestalten von Lernarrangements (QV zur Pädagogik mit Schulleben, Lernumgebungen, Angebots-Nutzen-Modell nach Helmke)
    • Lern- und Leistungsschwierigkeiten (Stressoren, Coping-/Defending Strategien, ausgewählte Störungsbilder)
    • Beobachtung und Einschätzung von Schülerverhalten (Schulangst, Aggression, Gewalt, Konzentration; Beobachtung, Beurteilung, Bewertung; Formen der Beobachtung und Schwierigkeiten)
  • Medienpsychologie
    • Selbstgesteuertes Lehren und Lernen über digitale Medien
  • Stressoren und Copingstrategien -> Psycho
  • Bereich Medien nicht vergessen: Verknüpft oder extra! (Fina)

Schulpraxis an GS, MS, RS, FöS (360* + 360 Std.)

noch zu bearbeiten


*in der vierjährigen Ausbildung zusätzlich 360 Std. Schulpraxis