Meine Werkzeuge

Anmelden

Änderungen

Aus Lehr- und Ausbildungsplan für Fachlehrkräfte

Wechseln zu: Navigation, Suche

Schulpädagogik

1.031 Byte entfernt, 08:36, 19. Aug. 2019
keine Bearbeitungszusammenfassung
==1. Einführung in das Fach Schulpädagogik==
===Aufgaben und Ziele des Faches===
<div style="color: #252525; font-family: <span class='bs_htmlentity'>'</span> source sans pro<span class='bs_htmlentity'>'</span>,sans-serif; font-size: 14.86px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: 400; letter-spacing: normal; orphans: 2; text-align: left; text-decoration: none; text-indent: 0px; text-transform: none; -webkit-text-stroke-width: 0px; white-space: normal; word-spacing: 0px; margin: 0.4em 0px 0.5em 0px;">Schulpädagogik bildet gemeinsam mit den Fächern Pädagogik und Psychologie den Kanon der Erziehungswissenschaften in der Ausbildung von Fachlehrkräften. Die Studierenden erarbeiten sich schulpädagogische Grundbegriffe und erwerben Kenntnisse sowie Einsichten zur Planung, Umsetzung und  Weiterentwicklung eigenen Unterrichts. Insofern kommt dem Fach sowohl bezüglich der Fachdidaktik als auch der Schulpraxis eine Orientierungsfunktion zu.</div>
* '''Analyse des Unterrichts<br />'''Praktikumsbegleitung<br />Unterrichtsbeobachtung und Reflexion
== ====2. Grundbegriffe der Unterrichtsplanung=====2.1 Lehrplanbezug===
<div style="text-align: left;">''' '''</div>
====Amtliche Lehrpläne====
<div style="text-align: left;">April 2000: einhergehend mit Volksbegehren entschied sich das Bayerische Parlament für Einführung der sechsstufigen RS, LP seit August 2001 gültig</div>
<div style="text-align: left;">2017/2018: LehrplanPLUS</div>
 
 
<div style="text-align: left;">seit 2010 „Mittelschule“, Schulverbund, Mittlere-Reife-Zug</div>
<div style="text-align: left;">2017/2018: LehrplanPLUS</div>
==== ====
====Stundentafeln====
Stundentafeln vermitteln einen Überblick über die inhaltlichen Akzente der mit einer Schulart verbundenen Bildung. Sie lassen erkennen, welche Schwerpunkte als wichtig angesehen werden, wie viel Bildung den Besuchern dieser Schulart zugemutet wird. Damit vermitteln sie eindeutige Hinweise auf die Unterschiede zwischen den Schularten, können diese Differenzen aber noch nicht inhaltlich verdeutlichen. Dazu bedarf es der Angaben in den Lehrplänen. Sie lassen aber Gewichtungen erkennen, den Stellenwert, der den verschiedenen Schulfächern im Rahmen der schulischen Allgemeinbildung zukommt.
(Apel: Lehrplan-und Curriculumentwicklung in Bayern)
 
====Lehrplan PLUS====
Die kompetenzorientierten Lehrpläne für die Grundschule traten zum Schuljahr 2014/15 in Kraft, die für die Mittelschule, die Realschule, das Gymnasium und die berufliche Oberschule ab dem Schuljahr 2017/18.
 
 
* Fachprofile
* Grundlegende Kompetenzen (Jahrgangsstufenprofile)
* Fachlehrpläne:   Lernbereiche  
<div style="text-align: left;">                                                                       Kompetenzerwartungen</div><div style="text-align: left;">                              Inhalte zu den Kompetenzen</div>
<div style="text-align: left;">                                         Inhalte zu den Kompetenzen</div>
<div style="text-align: left;">        https://www.lehrplanplus.bayern.de/</div>
<div style="text-align: left;">https://www.lehrplanplus.bayern.de/</div>===2.2 Sachanalyse===
''„Es ist völlig verkehrt, bei diesen ersten Bemühungen schon an das Kind zu denken. Es geht zunächst nur um die Sache. Es geht nicht schon um das mögliche Verhältnis des Kindes zu dieser Wahrheit, sondern um das Verhältnis des Lehrers zu dieser Wahrheit. Das Verhältnis des Lehrers zu seinem Lerngegenstand muss immer seinem eigenen geistigen Niveau entsprechen, nicht dem des Kindes. Und zwar immer seiner höchstmöglichen geistigen Fassungskraft. Jedes halbe, schiefe oder seichte Wissen verfehlt gerade das, worauf es bei der stofflichen Besinnung ankommt: die Erfassung des wahren Wesens, des sachlichen Gehalts, des existenziell Wichtigen.“ ''
 
 
<div style="text-align: left;">(Heinrich Roth, 1963, Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens)</div>
Die Sachanalyse beschäftigt sich ausschließlich mit dem Inhalt, dem Gegenstand der Unterrichtsstunde. Sie soll gewährleisten, dass der Lehrende die Thematik nicht nur verstanden hat, sondern auch in allen Bereichen durchdacht hat und sich wirklich auskennt.
 
 
<div style="text-align: left;">Sinn der Sachanalyse ist es, Strukturen herauszuarbeiten, Beziehungen herzustellen und die Thematik in größere Zusammenhänge einzuordnen, um sich einen nötigen Überblick zu verschaffen.</div>
 
 
 
<div style="text-align: left;">Folgende Fragen können als Richtlinien dienen:</div>
 
 
* Welche Wissenschaften beschäftigen sich mit diesem Sachverhalt/Problem?
* Welche neueren Forschungen und Erkenntnisse gibt es dazu?
* Gibt es Verbindungen zu anderen Themenkreisen oder Strukturen?
* Welche Inhalte sollen vorausgegangen sein/welche folgen?
 
 
 
 
<div style="text-align: left;">(nach Gonschorek/Schneider: Einführung in die Schulpädagogik; Wiater: Unterrichtsplanung)</div>
=== ======2.3 Situationsanalyse===
====Lernvoraussetzungen der Schüler====
Die begründete Forderung nach Berücksichtigung der Lernvoraussetzungen der Schüler liegt nicht allein im Ruf nach qualifiziertem Unterricht, sondern auch in der Respektierung der Individualität des einzelnen Schülers.
Um bestmöglich zu fördern, um Einzelbegabungen gerecht zu werden, um gezielt zu differenzieren und zu individualisieren, um Neigungen und Interessen zu berücksichtigen, ist eine möglichst genaue Kenntnis möglichst vieler Lernvoraussetzungen unumgänglich.
 
* Lernvoraussetzungen familiärer Art:
alleinerziehendes Elternteil, geschiedene Eltern, Geschwister, aufgewachsen bei Eltern/Großeltern/Pflegeeltern/Heim, Berufstätigkeit der Eltern, …
 
<div style="text-align: left;">Alter, Entwicklungsstand, Konstitution, Leistungsbereitschaft, Lernfähigkeit, Kombinationsgabe, Auffassungsgabe, Wiedergabefähigkeit, Lerntempo, …</div>
 
* Kulturelle Lernvoraussetzungen:
<div style="text-align: left;">Kulturkreis/Migration, Religion, Erziehungsvorstellungen, Sitten/Bräuche, …</div>
 
* Motivationale Lernvoraussetzungen:
<div style="text-align: left;">Interesse der Kinder dieses Alters, Hauptanliegen der Schüler, Lernwille, Ehrgeiz, Wettbewerbsverhalten, Wirkung vorausgegangener Erfolgserlebnisse, …</div>
 
* Soziale Lernvoraussetzungen:
<div style="text-align: left;">Vorkenntnisse über den Lerninhalt, Vorerfahrungen mit dem Lerninhalt, allgemeine oder detaillierte/strukturierte Vorkenntnisse</div>
 
 
<div style="text-align: left;"> (Becker: Planung von Unterricht, S.61ff.)</div>
* …
  ===2.4 Didaktische Analyse===
<div style="text-align: left;">''' '''</div>
<div style="text-align: left;">''Das in der Sachanalyse ermittelte Fachwissen wird zu den Schülern der Klasse, für die der Unterricht geplant wird und deren Lernvoraussetzungen ermittelt wurden, in Beziehung gesetzt.''</div>
<div style="text-align: left;">       (nach Das Seminarbuch, Band 1, 2013)</div>
 
In der '''didaktischen Reduktion''' muss die Vermittlung zwischen der Sachstruktur der Fachinhalte und der Lernstruktur der Schüler angestrebt werden. Unterricht kann erfahrungsgemäß nicht immer und überall die komplexe und vielschichtige Wirklichkeit aufnehmen.
Komplexe Sachverhalte müssen für Schüler vereinfacht werden; diese sollen den Kern, das Wesentliche, das „Elementare“ erkennen. Dieser Vorgang der „Elementarisierung“ ist zwangsweise mit Informationsverlust verbunden. Im Zuge einer didaktischen Reduktion versucht die Lehrkraft, diese Verluste bewusst zu steuern. So dürfen z.B. Vereinfachungen keine Fehlvorstellungen bewirken, weil diese einem späteren Transfer im Wege stünden. (Das Seminarbuch, Band 1, 2012)
 ===Zielorientierung2.5  Ziel-/Kompetenzorientierung===''Zielorientierung: Angabe eines Stundenziels und mehrerer eindeutig formulierter Lernziele als beobachtbares Verhalten, das die Schüler nach bestimmten Lernsituationen kö''''nnen können sollen.''
# Die Lernsituation zum Vollzug der erwarteten Handlungen ist genau zu beschreiben, d. h. es müssen die Bedingungen und Mittel genannt sein, unter denen bzw. mit deren Hilfe die Schüler arbeiten sollen.
# Es muss der Beurteilungsmaßstab festgelegt sein, mit dem geprüft wird, ob die Schüler die erwartete Handlung (operationalisiertes Lernziel = Feinziel) ausführen können oder nicht.
 
===Kompetenzorientierung===
Befähigung und Bereitschaft zu zielgerichtetem, strukturiertem und effektivem Vorgehen bei der Bearbeitung von Aufgaben und Problemen. Dazu gehört es, gelernte Denkmethoden, Arbeitsverfahren, Lösungs- oder Lernstrategien fachlicher und überfachlicher Natur selbstständig anwenden, reflektieren und weiterentwickeln zu können (KMK, 2004).
 
 
<div style="text-align: center;">''„Kompetenzen werden nicht unterrichtet, sie werden von den Schülern erworben.“ ''''Fahse''</div>
<div style="text-align: center;">'' ''</div>
 
 
'''Kompetenzorientierter Unterricht ''''''nach Hilbert Meyer'''
<div style="text-align: left;">'''''            '''''http://homew.fachlehrer.de/downloads/praktikum/UR-Vorbereitung.pdf</div>
===2.6 Methodische Analyse======2.7 Allgemeine Merkmale guten Unterrichts======2.8 Classroom Management===
''„Bei effizienter Klassenführung geht es darum, die Schüler einer Klasse zu motivieren, sich möglichst lange und intensiv auf die erforderlichen Lernaktivitäten zu konzentrieren, und - als Voraussetzung dafür - den Unterricht möglichst störungsarm zu gestalten oder auftretende Störungen schnell und undramatisch beenden zu können. Der Klassenführung kommt deshalb eine Schlüsselfunktion im Unterricht zu. Die Unterschiede zwischen verschiedenen Lehrern sind gerade bei dieser Kompetenz sehr groß.“    (Weinert, 1996)''
 ===2.9 Feedback===
* Begriff „Feedback“ ist entstanden aus „to feed“ – füttern, mit Nahrung versorgen und „back“ – der Bewegung zurück (Duden 2007)
* „Rückmeldung“
* - Nicht verhandelbare Punkte
* - Welche Veränderungen sind für mich vorstellbar
 
   erfolgreicher werden?
 
{|
|-
||<div style='"text-align: center;'">Vorteil</div>||<div style='"text-align: center;'">Nachteil</div>
|-
||
{|
|-
||<div style='"text-align: center;'">Vorteil</div>||<div style='"text-align: center;'">Nachteil</div>
|-
||
|}
 
Offene Befragung: Satzanfänge, offene Fragen – viel Interpretationsspielraum
'''Feedback- und Kommunikationsregeln '''
 
{|
|-
||<div>
'''Kommunikationsregeln '''
<div style='text-align: left;'>-       Vortrag in der Ich-Form</div>
<div style='"text-align: left;'">-       Ansprechpartner wird direkt angesprochen – also Vortrag in der 2. Person</div>Ich-Form
<div style='text-align: left;'>-       Gegenseitig ausreden lassen</div>
 
<div style='text-align: left;'>-       Gegenseitiges zuhören</div>
 
<div style='text-align: left;'>-       Vermeidung von Verallgemeinerungen wie „Du macht immer/nie …“</div>
 
<div style='text-align: left;'>-       Vermeidung von Killerphrasen wie „Das ist aber doof …“</div>
<div style="text-align: left;">-       Ansprechpartner wird direkt angesprochen – also in der 2. Person</div>
<div style="text-align: left;">-       Gegenseitig ausreden lassen</div>
<div style="text-align: left;">-       Gegenseitiges zuhören</div>
<div style="text-align: left;">-       Vermeidung von Verallgemeinerungen wie „Du macht immer/nie …“</div>
<div style="text-align: left;">-       Vermeidung von Killerphrasen wie „Das ist aber doof …“</div>
</div>
|}
{|
|-
||<div>
'''Hilfen für den Geber'''
<div style='text-align: left;'>-       Eigenes Erleben beschreiben</div>
 
<div style='text-align: left;'>-       Kurz, auf den Punkt, konkret</div>
<div style='"text-align: left;'">-       Nur zu Dingen, die veränderbar sind</div>Eigenes Erleben beschreiben
<div style='text-align: left;'>-       Beachten, ob der andere für etwas Spezielles Rückmeldung haben möchte</div>
<div style="text-align: left;">-       Kurz, auf den Punkt, konkret</div>
<div style="text-align: left;">-       Nur zu Dingen, die veränderbar sind</div>
<div style="text-align: left;">-       Beachten, ob der andere für etwas Spezielles Rückmeldung haben möchte</div>
</div>
|}
{|
|-
||<div>
'''Hilfe für den Nehmer'''
<div style='text-align: left;'>-       Fremdwahrnehmung darf vom Selbstbild abweichen</div>
 
<div style='text-align: left;'>-       Feedback ist eine Möglichkeit, zusätzliche Informationen über sich zu erhalten</div>
<div style='"text-align: left;'">-       Feedback ist kein Aufruf zur Veränderung</div>Fremdwahrnehmung darf vom Selbstbild abweichen
<div style='text-align: left;'>-       Nehmer entscheidet, wie viel Feedback er will</div>
<div style="text-align: left;">-       Feedback ist eine Möglichkeit, zusätzliche Informationen über sich zu erhalten</div>
<div style="text-align: left;">-       Feedback ist kein Aufruf zur Veränderung</div>
<div style="text-align: left;">-       Nehmer entscheidet, wie viel Feedback er will</div>
</div>
|}
{|
|-
||<div>
'''Allgemeine Feedback-Regeln'''
<div style='text-align: left;'>-       Jeder gibt Feedback</div>
<div style='"text-align: left;'">-       Jeder gibt Feedback ist ein Geschenk, deshalb nicht diskutieren oder rechtfertigen, nur zuhören</div>
<div style='text-align: left;'>-       Feedback hat mit dem Geber genauso viel zu tun wie mit dem Nehmer</div>
<div style="text-align: left;">-       Feedback ist ein Geschenk, deshalb nicht diskutieren oder rechtfertigen, nur zuhören</div>
<div style="text-align: left;">-       Feedback hat mit dem Geber genauso viel zu tun wie mit dem Nehmer</div>
</div>
|}
''' '''
 
 
 
→ konkrete Umsetzungsmöglichkeiten:
www.friedrich-verlag.de Download-Code: d590037ep
 
 
==Allgemeine Merkmale guten Unterrichts (nach Hilbert Meyer)==
<div style="text-align: justify;">Die Qualität (im Sinne von „Güte“) des Unterrichts bemisst sich konsequenterweise primär daran, ob auf Seiten der Schüler ''Lernprozesse'' initiiert werden und wie nachhaltig diese sind. „Guter“ Unterricht hieße demnach „lernwirksamer“ Unterricht.</div>
(Helmke, A. Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität, 2014, S. 18)
 
 
 
<div style="text-align: justify;">Guter Unterricht eröffnet den Schülern ausreichend Lerngelegenheiten, in denen sie mit professioneller Unterstützung an ausgewählten Inhalten, methodisch vielfältige Kenntnisse erwerben und Kompetenzen entwickeln.</div>
<div style="text-align: justify;">Damit dies erfolgreich und nachhaltig möglich ist, muss sich die ganze Schule dieser zentralen Aufgabe zuwenden. Vom Gebäude über die Ausstattung bis hin zum Personal hat sich alles diesem Primat unterzuordnen. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Lehrkräfte, die den Unterricht konkret gestalten.</div>
(Klinger, U., Priebe, B. in LERNENDE SCHULE 73/2016, S.1)
Lehrplanmacher
75
Bearbeitungen