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Schulpädagogik

4.314 Byte hinzugefügt, 08:36, 21. Aug. 2019
6.2 Lerntheoretisches Modell
===6.2 Lerntheoretisches Modell===
* Die ''lerntheoretische Didaktik'', auch als ''Berliner Modell'' bekannt, wurde 1965 von Paul Heimann, Gunter Otto und Wolfgang Schulz konzipiert.
* Gegenüber dem ''Bildungsbegriff'' bei Klafki steht im Mittelpunkt der ''Lernbegriff.''
* Mit ''Lernen'' ist eine abrufbare, relativ dauerhafte Änderung der kognitiven, emotionalen, volitionalen und motorischen Strukturen und Verhaltensweisen des Subjekts gemeint. (Wiater: Unterrichtsplanung, S.50)
* Diese Theorie stellt den Versuch einer Totalerfassung aller im Unterricht wirksamen Faktoren dar, die unter wissenschaftliche Kontrolle gebracht werden müssen.
 
       (Wiater: Unterrichtsplanung, S.70)
 
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* Wolfgang Schulz entwickelte bis 1980 das Berliner zum ''Hamburger Modell'' weiter. Neu an diesem Modell ist u.a. die Berücksichtigung der Erfolgskontrolle und des Leitziels der Emanzipation/Mündigkeit.
 
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====Berliner Modell====
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Das Berliner Modell teilt sich in zwei Reflexionsebenen auf, die ''Struktur- und die Faktorenanalyse.''
 
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Strukturanalyse:
 
Das ''Entscheidungsfeld'' umfasst:
 
* Intention
* Inhalt
* Methode
* Medium
 
 
Das ''Bedingungsfeld'' umfasst:
 
* Anthropologisch-psychologische Voraussetzungen
* Sozio-kulturelle Voraussetzungen
 
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Faktorenanalyse:
 
In einem Folgeschritt erfolgt die kritische Analyse der getroffenen Entscheidungen und der vorhandenen Bedingungen.
 
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<div style='text-align: left;'>''Normenkritik''</div>
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<div style='text-align: left;'>''Faktenbeurteilung''</div>
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<div style='text-align: left;'>''Formenanalyse''</div>
|-
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<div style='text-align: left;'>Der Lehrer muss für sich klären, welche Normen und politisch-weltanschauliche Vorüberle-gungen in seine Entscheidungen eingeflossen sind. Normen wirken in den Unterricht z.B. durch Schulgesetze, Richtlinien, Schulbücher u.a. hinein. Träger dieser Einflüsse sind „gesellschaftliche Mächte und Weltanschauungsgruppen“, z.B. Staat, Wirtschaft, Parteien, Kirchen.</div>
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<div style='text-align: left;'>Schule und Unterricht sind an personelle, materielle, institutionelle Rahmenbedingungen gebunden. (Bedingungsfelder)</div>
 
<div style='text-align: left;'>Diese müssen in ihrer Wirksamkeit durch-schaut und im Blick auf ihre Stabilität und Veränderbarkeit durchdacht werden.</div>
||
<div style='text-align: left;'>Sie dient der Untersuchung der Effektivität der im Unter-richt eingesetzten Verfahren, Methoden und Organisations-strukturen. Das Interesse des Lehrers sollte darin bestehen, einen persönlichen Unter-richtsstil zu finden, der so weit wie nur möglich durch wissenschaftliche Erkenntnisse und Tatsachenforschungen untermauert ist.</div>
|}
<div style='text-align: left;'>''' '''</div>
 
<div style='text-align: left;'>In diesem Modell gibt es drei formale '''''Planungsprinzipien''''':</div>
 
 
* ''Prinzip der Interdependenz''
 
Die vier Entscheidungsfelder stehen in einer wechselseitigen Abhängigkeit zueinander. Es muss entschieden werden, welche Absichten an welchen Inhalten unter Verwendung welcher Methoden und Medien verwirklicht werden sollen.
 
 
* ''Prinzip der Variabilität''
 
Unterricht wird erst durch das Mitwirken der Schüler endgültig bestimmt. Da man aber prinzipiell kein bestimmtes Schülerverhalten voraussagen kann, sollte man imstande sein, während des Unterrichts flexibel zu reagieren.
 
 
* ''Prinzip der Kontrollierbarkeit''
 
Die Unterrichtsplanung sollte nachvollziehbar und das Zeitgefühl realistisch sein. Man sollte das Verhältnis von Planung und tatsächlichem Verlauf kontrollieren.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
<div style='text-align: left;'>'''Kurze Zusammenfassung''':</div>
 
 
* Die Berliner Didaktik macht dem planenden Lehrer bewusst, welche Faktoren er bei der Unterrichtsvorbereitung zu berücksichtigen hat und dass er deren Interdependenz beachten muss, wenn Unterricht in sich stimmig konzipiert sein soll.
 
 
<div style='text-align: left;'>(Wiater: Unterrichtsplanung, S. 74)</div>
 
 
* Das Modell liefert ein halbwegs vollständiges Raster zur Erfassung von Unterricht und ist leicht verständlich.
 
 
 
* Es ist fachdidaktisch indifferent: Man kann mit ihm Sportunterricht ebenso gut analysieren wie Unterricht in Religion oder Mathematik.
 
===6.3 Konstruktivistisches Modell===
==7. Leistungserhebung und -bewertung==
Lehrplanmacher
75
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