Erziehungswissenschaften
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Die Studierenden erwerben eine berufsfeldbezogene Handlungskompetenz. Dieser Erwerb wird durch das Schaffen von Handlungssituationen gefördert, in denen erworbenes Wissen persönlichkeitsfördernd eingesetzt, überprüft und erweitert wird. Das Bewältigen von berufstypischen Handlungssituationen innerhalb der Ausbildung trägt wesentlich dazu bei, dass Studierende auf die künftigen Anforderungen als Fachlehrkraft vorbereitet werden. Muss noch ergänzt und konkretisiert werden...
Kompetenzstrukturmodell
Prozessbezogene Kompetenzen
wahrnehmen, beschreiben, erklären
analysieren, reflektieren, bewerten
transferieren, begründen, anwenden
Analysieren, reflektieren und planen
Die Studierenden analysieren Gruppenprozesse, handeln sozial und verfügen über Gesprächsstrategien, um eine Lerngruppe sicher zu führen. Dabei gestalten sie die Lehrer-Schüler-Interaktion positiv, wertschätzend sowie einfühlend und antizipieren die Konzepte der Rituale und Regeln der Praktikumslehrkräfte. Die Studierenden kennen und analysieren Ursachen für Konflikte und Unterrichtsstörungen. Sie erkennen Interventionsstrategien, nutzen diese und beurteilen deren Wirkung.
Die Studierenden setzen Feedback-Methoden und Methoden der Auswertung ein und reflektieren dabei sowohl die entstandenen Lernprodukte als auch die Lernprozesse anhand von Qualitätskriterien. Sie kennen verschiedene Arten der Leistungserhebung und deren entsprechende schulischen Bedingungsfaktoren.
Die Studierenden eruieren die allgemeinen Lernvoraussetzungen, die konkrete Lernausgangslage der Lerngruppe und dokumentieren den Lernstand einzelner Schüler/-innen. Davon ausgehend entwickeln sie Aufgabenstellungen, die eine Differenzierung auf fachlicher bzw. methodischer Ebene ermöglichen. Dadurch fördern sie eine persönlichkeitsgerechte und individuelle Leistungsentwicklung.
Die Studierenden planen kompetenzorientierten Unterricht, indem sie fachdidaktische, fachwissenschaftliche und erziehungswissenschaftliche Grundlagen verknüpfen. Sie entwickeln geeignete Unterrichtskonzepte und wählen zur Umsetzung zielführende Methoden sowie lernunterstützende Medien aus. Sie verstehen die mittel- und langfristige Planung zum Kompetenzaufbau und der Sicherung von Basiswissen sowie fachadäquater Arbeitsweisen und Methoden. Dafür entwickeln sie kompetenzfördernde Aufgabenstellungen und erkennen das Potential der immanenten Differenzierung/Individualisierung.
Organisieren, kooperieren und innovieren
Die Studierenden integrieren innovative Entwicklungen reflektiert in ihre unterrichtliche Arbeit, um die sich stetig wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt nachhaltig zu bewältigen. Sie erkennen den Nutzen der Kooperation im Rahmen des Fachbereichs, um beispielsweise eine Harmonisierung des Anforderungsniveaus zu erreichen. In Zusammenarbeit mit Lehrkräften anderer Fächer erfahren sie Möglichkeiten und den Nutzen des fächerübergreifenden Arbeitens. Durch die Zusammenarbeit mit externen Partnern erkennen sie beispielsweise das Potential der Einbeziehung von Expertenwissen in ihren Unterricht. Die Studierenden reflektieren ihr Arbeitsfeld und entwickeln eine strukturierte und ökonomische Arbeitsweise für eine optimale Nutzung der persönlichen Ressourcen und zur gleichzeitigen Gesunderhaltung.
Gegenstands- und Lernbereiche
Schulpädagogik (180 Std.)
Die Studierenden erarbeiten sich schulpädagogische Grundbegriffe und kennen didaktische Modelle sowie Theorien und Konzepte des Unterrichts. Auf dieser Grundlage beobachten, analysieren und reflektieren sie Unterricht und verwenden diese Ergebnisse, um eigenen Unterricht zu planen bzw. weiterzuentwickeln.
Sie erheben und bewerten Schülerleistungen im Unterricht und setzen Feedback-Methoden ein.
Die Bearbeitung von erzieherisch herausfordernden Situationen im Unterricht führt zur Entwicklung von Handlungsoptionen (Intervention) und zur Berücksichtigung von Möglichkeiten der Förderung von Selbst- und Sozialkompetenz in der Planung von Unterricht (Prävention). Dabei nutzen die Studierenden Möglichkeiten der kollegialen Beratung und kooperieren mit Studierenden bei der Bewältigung von Aufgaben in Unterricht und Erziehung.
A) Theorie der Schule
- Rechtliche Grundlagen für Erziehung und Bildung
Rechte und Pflichten eines Beamten
Gesetze, Verordnungen, Amtliche Lehrpläne, Stundentafeln
Aufbau des bayerischen Schulsystems
- Reformpädagogik
Einführung, Geschichte, Vertreter
- Funktionen der Schule
Schulentwicklung im Wandel der Zeit
Schule im internationalen Vergleich
B) Planung des Unterrichts
- Unterrichtsprinzipien
Sachorientierung
Schülerorientierung - Ziel-/Handlungsorientierung
Differenzierung/Individualisierung
Veranschaulichung
Schüleraktivierung/Selbsttätigkeit
Sicherung des Lernerfolgs
und weitere Unterrichtsprinzipien
- Kompetenzorientierung
- Sozialformen
- Unterrichtsmethoden
- Instruktion
Konstruktion
- Medieneinsatz im Unterricht
Medienkompetenz der Lehrkraft
Auswahlkriterien und didaktische Funktionen
- Leistungsmessung
Allgemeine Grundlagen
Formen der Leistungserhebung und Leistungsbewertung
C) Analyse des Unterrichts
- Praktikumsbegleitung
Unterrichtsbeobachtung
Unterrichtsreflexion
D) Aktuelle bildungspolitische Aspekte
Pädagogik (120 Std.)
Die Studierenden erwerben in der Auseinandersetzung mit wesentlichen Fragestellungen, Methoden und Theorien dieser Erziehungswissenschaft grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Einstellungen und werden dadurch auf die pädagogischen Anforderungen des Lehrberufes vorbereitet.
Dabei wird den Studierenden die hohe Verantwortung erzieherischen Wirkens und die Tragweite pädagogischen Handelns bewusst gemacht, aber auch die Grenzen pädagogischen Wirkens aufgezeigt.
- Pädagogik als Wissenschaft
Abgrenzung zu anderen erziehungswissenschaftlichen Fächern
Bedeutung des Faches Pädagogik für die Lehrerbildung - Begriff Erziehung
Wesensmerkmale von Erziehung (zielgerichtet, planvoll, fördernd, verantwortlich, interaktiv, historisch und gesellschaftlich bedingt)
Grundbegriffe: Lernen, Unterricht, Bildung - Anthropologische Voraussetzungen und gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten
Anthropologische Voraussetzungen der Erziehung (Lern- und Erziehungsbedürftigkeit des Menschen, Lernfähigkeit und Erziehbarkeit des Menschen – Erklärungsansätze, Folgen von unzulänglicher oder fehlender Erziehung)
Gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten: Kindheit und Jugend im gesellschaftlichen Wandel wie z. B. Mediensozialisation, Freizeitverhalten, veränderte Familien) - Aufgaben der Erziehung:
- Hilfe bei Sozialisation
- Hilfe bei Enkulturation
- Hilfe bei Personalisation
- Erziehungsziele in Schule und Elternhaus
Notwendigkeit von Erziehungszielen
Faktoren, die die Festlegung von Erziehungszielen beeinflussen (Wert- und Normvorstellungen, politisches System, ökonomische Faktoren, individuelle Faktoren)
Wandel von Erziehungszielen
Arten von Erziehungszielen
Erziehungsziel Mündigkeit (Sachkompetenz, Sozialkompetenz, Selbstkompetenz) - Rahmenbedingungen schulischer Erziehung
Legitimation schulischer Erziehung
Oberste Bildungsziele (GG, BV und BayEUG) - Die Lehrkraft als Erziehender
- Motive den Lehrerberuf zu ergreifen
- Berufsaufgabe Erziehen / Führen
- Autorität, Vorbild und Persönlichkeit der Lehrkraft
- Pädagogischer Bezug
- pädagogische Kommunikation/Interaktion
- Schulz von Thun, Watzlawick
- Gesprächsstrategien, Regeln, Rituale, Techniken der Klassenführung (Späd?)
- Erziehungsstile
- Konzepte der Erziehungsstilforschung
unterschiedliche Erziehungsstile und ihre jeweiligen Auswirkungen
- Erziehungsschwierigkeiten
- Analyse von Erziehungssituationen
- Erscheinungsformen
Ursachen
Maßnahmen (Prävention und Intervention)
Problem der subjektiven Wahrnehmung und Interpretation - Suchtprävention => PRÄAMBEL
- Erziehungsmaßnahmen
Unterstützende Erziehungsmaßnahmen (Lob, Belohnung, Beratung, diagnostisches Gespräch)
Gegenwirkende Erziehungsmaßnahmen (Tadel, Strafe, Wiedergutmachung, sachliche Folgen)
- Verhalten in Konfliktsituationen und Strategien zur Konfliktlösung
- Medienpädagogik
Ziele und Aufgaben der Medienpädagogik – Medienkompetenz
Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen, Medienkonsum und Suchtverhalten
Medienwirkung (Massenmedien, Kinderwerbung)
Medienerziehung in der Schule
Medienethik
HINWEIS: Diskussion aktueller Fragestellungen/Themen aus der Pädagogik einbinden und Lehrerverhaltenstraining in Verknüpfung zum Kapitel Schulpraxis (s.u.) aufzeigen (Fina)
Psychologie (120 Std.)
Vorwort/Fachintention wird noch erarbeitet
- Einführung in das Fach Psychologie
Alltagspsychologie und wissenschaftliche Psychologie
Gegenstandsbereich, Methoden und Geschichte der Psychologie
Pädagogische Psychologie als wissenschaftliche Disziplin mit Praxisrelevanz
Aufgaben der Psychologie: Beschreibung, Erklärung, Prognose und Intervention - Entwicklungspsychologie
Grundlagen (Begriff der Entwicklung; Faktoren der Entwicklung: genetischer Aspekt, Selbststeuerung, Umweltaspekt)
Entwicklungsmodelle: Konstruktivismus z. B. Piaget, psychosoziale Entwicklung nach Erikson
Anlage-Umwelt-Problematik in Bezug auf Begabung und Intelligenz
Aufwachsen in Medienwelten - Entwicklungspsychologie des Kindes und Jugendalters im Hinblick auf die Aufgabenbereiche einer Fachlehrkraft
Kognitive Entwicklung : Akkommodation, Assimilation, Äquilibration, Denken, Intelligenz, Gedächtnis, Piaget
Entwicklung von Sebstkonzept und Identität; - Grundlagen des Lehrens und Lernens
- Lernen als aktive Verarbeitung von Informationen
- Neurobiologie und Neuropsychologie
- Wahrnehmung
- Gedächtnismodelle
- Lerntheorien
Behaviorismus
Modelllernen
Lernen durch Einsicht
Konstruktivismus - Motivationale und emotionale Bedingungen des Lernens
Grundlegende Motivationsmodelle (Erwartungs-mal-Wert-Modell, Selbstbestimmungstheorie,
Rubikon-Modell)
Motivationale Einflussfaktoren: Neugier, Interesse, Angst, Lernfreude, Flow, epistemische Emotionen
Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit
Lern- und Leistungsmotivation
Attributionsmodelle/-muster
- Lernen als aktive Verarbeitung von Informationen
- Ausgewählte Aspekte des Lehrens und Lernens
Wissenserwerb und Begriffsbildung
Problemlösen unter Einbezug der Kreativität
Lernstrategien unter Einbezug metakognitiver Funktionen
Behalten & Vergessen (Tiefenverarbeitung, 3-Wege-Modell, Decodieren, Encodieren, Konsolidieren, Lern- und Behaltenskurve, Lernhemmungen, Interferenzhemmung)
Gestalten von Lernarrangements (QV zur Pädagogik mit Schulleben, Lernumgebungen, Angebots-Nutzen-Modell nach Helmke)
Lern- und Leistungsschwierigkeiten (Stressoren, Coping-/Defending Strategien)
Beobachtung und Einschätzung von Schülerverhalten (Schulangst, Aggression, Gewalt, Konzentration; Beobachtung, Beurteilung, Bewertung; Formen der Beobachtung und Schwierigkeiten) - Medienpsychologie
Selbstgesteuertes Lehren und Lernen über digitale Medien