Erziehungswissenschaften: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Lehr- und Ausbildungsplan für Fachlehrkräfte

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(Psychologie)
(Kompetenzstrukturmodell)
 
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Die Studierenden erwerben eine berufsfeldbezogene Handlungskompetenz. Dieser Erwerb wird durch das Schaffen von Handlungssituationen gefördert, in denen erworbenes Wissen persönlichkeitsfördernd eingesetzt, überprüft und erweitert wird. Das Bewältigen von berufstypischen Handlungssituationen innerhalb der Ausbildung trägt wesentlich dazu bei, dass Studierende auf die künftigen Anforderungen als Fachlehrkraft vorbereitet werden.
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==Vorwort==
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Die erziehungswissenschaftlichen Fächer Pädagogik, Schulpädagogik und Psychologie bilden neben der Fachausbildung und der Fachdidaktik ein zentrales und verbindendes Element in der Fachlehrerausbildung mit dem Ziel, die zukünftige Lehrkraft zu befähigen, ihre erzieherischen und unterrichtlichen Aufgaben zu erfüllen. Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis werden die Studierenden von Beginn an befähigt, theoretische Erkenntnisse in der Unterrichtspraxis zu erproben und somit eine eigene Lehrerpersönlichkeit zu entwickeln. Die Berücksichtigung aktueller bildungspolitischer und gesellschaftlicher Aspekte trägt dazu bei, herausfordernde Unterrichtssituationen kompetent zu bewältigen.
  
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==Kompetenzstrukturmodell==
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'''Prozessbezogene Kompetenzen:'''
 
  
* beobachten und analysieren
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* reflektieren und weiterentwickeln
 
* planen (und gestalten)
 
* kooperieren und organisieren
 
  
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==Prozessbezogene Kompetenzen==
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* '''beschreiben, erklären, erläutern<br />'''Die Studierenden beschreiben und erklären erziehungswissenschaftliche Modelle und Theorien, auf deren Basis sie unterrichtliche Zusammenhänge erläutern.<br /><br />
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* '''analysieren, reflektieren, bewerten<br />'''Auf der Grundlage der Analyse und Reflexion von Erziehungs-,  Lehr- und Lernprozessen werden diese von den Studierenden bewertet.<br /><br />
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* '''transferieren, begründen, anwenden<br />'''Die Studierenden vernetzen Erkenntnisse der Erziehungswissenschaften und transferieren diese in die Schulpraxis. Sie begründen ihr pädagogisch-didaktisches Vorgehen und erweitern ihr erzieherisch-unterrichtliches Handlungsrepertoire.
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==Schulpädagogik==
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==Gegenstands- und Lernbereiche==
'''Inhaltsbezogene Kompetenzen: '''
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===Schulpädagogik (180 Stunden)===
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Schulpädagogik bildet gemeinsam mit den Fächern Pädagogik und Psychologie den Kanon der Erziehungswissenschaften in der Ausbildung von Fachlehrkräften. Die Studierenden erarbeiten sich schulpädagogische Grundbegriffe und erwerben Kenntnisse sowie Einsichten zur Planung, Umsetzung und  Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts. Insofern kommt dem Fach sowohl bezüglich der Fachdidaktik als auch der Schulpraxis eine Orientierungsfunktion zu.<br /><br />
  
Die Inhalte des Faches gliedern sich in vier Gegenstandsbereiche.
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* '''Einführung in das Fach Schulpädagogik'''<br />Einordnung in die Erziehungswissenschaften<br />Bedeutung des Faches Schulpädagogik<br /><br />
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* '''Theorie der Schule''' <br />Rechtliche Grundlagen für Erziehung und Bildung (Rechte und Pflichten einer Fachlehrkraft, Gesetze, Verordnungen, amtliche Lehrpläne, Stundentafeln, Aufbau des bayerischen Schulsystems) <br />Funktionen der Schule<br />Schulentwicklung im Wandel der Zeit<br />Reformpädagogik (Einführung, Geschichte, Vertreter)<br />Schule im internationalen Vergleich<br /><br />
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* '''Didaktische Modelle'''<br />Bildungstheoretisches Modell<br />Lerntheoretisches Modell<br />Konstruktivistisches Modell<br /><br />
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* '''Unterrichtsprinzipien'''<br />Sachorientierung<br />Schülerorientierung<br />Ziel-/Handlungsorientierung<br />Differenzierung/Individualisierung/Inklusion<br />Veranschaulichung<br />Schüleraktivierung/Selbsttätigkeit<br />Sicherung des Lernerfolgs<br />Strukturierung<br />Sprachsensibler Unterricht<br /><br />
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* '''Grundbegriffe der Unterrichtsplanung'''<br />Lehrplanbezug<br />Sachanalyse<br />Situationsanalyse<br />Didaktische Analyse<br />Ziel- /Kompetenzorientierung<br />Methodische Analyse<br />Allgemeine Merkmale guten Unterrichts<br />Classroom Management<br />Feedback<br /><br />
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* '''Methodische Grundformen zwischen Instruktion und Konstruktion'''<br />Direkte Instruktion<br />Frontalunterricht<br />Lernen an Stationen<br />Kooperatives Lernen<br />Projektunterricht<br />Phänomen- und problemorientiertes Lernen<br />Lehrgangsorientiertes Lernen<br /><br />
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* '''Medieneinsatz im Unterricht'''<br />Medienkompetenz der Lehrkraft<br />Auswahlkriterien<br />Didaktische Funktionen<br /><br />
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* '''Sozialformen'''<br />Einzelarbeit<br />Partnerarbeit<br />Gruppenarbeit<br />Plenum<br /><br />
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* '''Leistungserhebung und Leistungsbewertung'''<br />Allgemeine Grundlagen<br />Bezugsnormen<br />Gütekriterien<br />Probleme<br />Alternative Formen<br /><br />
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* '''Analyse des Unterrichts<br />'''Praktikumsbegleitung<br />Unterrichtsbeobachtung und Reflexion
  
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<u>Theorie der Schule als Institution und Organisation</u>
 
  
Die Studierenden erhalten einen Einblick in folgende Teilbereiche: Funktionen von Schule, Schulgeschichte, Schule im internationalen Vergleich, Schulentwicklung, Berufsfeld einer Lehrkraft. Die hier relevanten Aussagen der Bayerischen Verfassung, des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen, der Lehrerdienstordnung und der einschlägigen Schulordnungen werden jeweils in Verbindung mit den einzelnen Kapiteln dargestellt.
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===Pädagogik (120 Stunden)===
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Die Studierenden erwerben in der Auseinandersetzung mit wesentlichen Fragestellungen, Theorien und Methoden der Pädagogik grundlegende Kompetenzen und werden dadurch auf die pädagogischen Anforderungen einer Fachlehrkraft vorbereitet. Dabei werden den Studierenden sowohl die hohe erzieherische Verantwortung als auch die Tragweite pädagogischen Handelns und die Grenzen pädagogischen Wirkens bewusst. Bezugnehmend auf den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule findet erzieherisches Handeln in der Schulpraxis statt.<br /><br />
  
<br /><u>Theorie des Unterrichts</u>
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* '''Einführung in das Fach Pädagogik'''<br />Pädagogik als Wissenschaft<br />Abgrenzung zu anderen erziehungswissenschaftlichen Fächern<br />Bedeutung des Fachs Pädagogik für die Lehrerbildung<br /><br />
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* '''Begriff Erziehung'''<br />Wesensmerkmale von Erziehung (zielgerichtet, planvoll, fördernd, verantwortlich, interaktiv, historisch und gesellschaftlich bedingt)<br />Grundbegriffe: Lernen, Unterricht, Bildung<br /><br />
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* '''Anthropologische Voraussetzungen und gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten'''<br />Anthropologische Voraussetzungen der Erziehung (Lern- und Erziehungsbedürftigkeit des Menschen, Lernfähigkeit und Erziehbarkeit des Menschen: Erklärungsansätze, Folgen von unzulänglicher oder fehlender Erziehung)<br />Gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten (Kindheit und Jugend im gesellschaftlichen Wandel wie z. B. Mediensozialisation, Freizeitverhalten, veränderte Familienverhältnisse)<br /><br />
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* '''Aufgaben der Erziehung'''<br />Hilfe bei Sozialisation, Enkulturation und Personalisation<br /><br />
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* '''Erziehungsziele in Schule und Elternhaus'''<br />Notwendigkeit von Erziehungszielen<br />Faktoren, die die Festlegung von Erziehungszielen beeinflussen (Wert- und Normvorstellungen, politisches System, ökonomische Faktoren, individuelle Faktoren)<br />Wandel von Erziehungszielen<br />Arten von Erziehungszielen<br />Erziehungsziel Mündigkeit (Sachkompetenz, Sozialkompetenz, Selbstkompetenz)<br /><br />
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* '''Rahmenbedingungen schulischer Erziehung'''<br />Legitimation schulischer Erziehung<br />Oberste Bildungsziele (GG, BV und BayEUG)<br /><br data-attributes="%20/" data-mce-fragment="1" />
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* '''Die Lehrkraft als Erziehender'''<br />Motive, den Beruf der Fachlehrkraft zu ergreifen<br />Berufsaufgabe Erziehen / Führen<br />Autorität,  Vorbild und Persönlichkeit der Lehrkraft<br />Pädagogischer Bezug<br /><br />
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* '''Pädagogische Kommunikation/Interaktion'''<br />Axiome der Kommunikation<br />Kommunikationsmodelle<br />Gesprächsstrategien, Regeln, Rituale<br /><br />
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* '''Erziehungsstile'''<br />Konzepte der Erziehungsstilforschung<br />Unterschiedliche Erziehungsstile und ihre jeweiligen Auswirkungen<br /><br />
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* '''Erziehungs- und Konfliktsituationen'''<br />Analyse von Erziehungssituationen<br />Erscheinungsformen<br />Ursachen<br />Maßnahmen (Prävention und Intervention)<br />Problem der subjektiven Wahrnehmung und Interpretation<br /><br />
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* '''Erziehungsmaßnahmen'''<br />Unterstützende Erziehungsmaßnahmen (Lob, Belohnung, Beratung, diagnostisches Gespräch)<br />Gegenwirkende Erziehungsmaßnahmen (Wiedergutmachung, sachliche Folgen)<br />Verhalten in Konfliktsituationen und Strategien zur Konfliktlösung <br /><br />
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* '''Medienpädagogik'''<br />Ziele und Aufgaben der Medienpädagogik (Medienkompetenz)<br />Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen, Medienkonsum und Suchtverhalten<br />Medienwirkung (Massenmedien, Kinderwerbung)<br />Medienerziehung in der Schule<br />Medienethik
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Die Studierenden erwerben Kenntnisse bezüglich folgender Aspekte: Strukturmodelle der Didaktik, Unterrichtsprinzipien, Unterrichtsformen, Unterrichtsmittel.
 
  
<br /><u>Planung und Analyse von Lehr-Lern-Prozessen</u>
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===Psychologie (120 Stunden)===
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Die Studierenden eignen sich psychologisches Fachwissen an, um den komplexen und vielfältigen Anforderungen des Berufes gewachsen zu sein. Sie setzen sich mit wesentlichen Fragestellungen und Theorien der Pädagogischen Psychologie auseinander. Dabei erwerben sie grundlegende Kenntnisse über Lehr-, Lern- und Entwicklungsprozesse. Diese bilden die Basis für die altersangemessene individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler in kognitiver, emotionaler und motivationaler Hinsicht. So werden die praktische Umsetzung bei der Gestaltung von Lernarrangements, die Analyse und der Umgang mit Lern- und Leistungsstörungen unterstützt.<br /><br />
  
Die Studierenden erwerben Kenntnisse und Fertigkeiten bezüglich der Vorbereitung, Organisation, Analyse und Evaluation von Unterrichtsprozessen und Lernumgebungen, der Nutzung des Lehrplanes als Planungselement sowie der Überprüfung und Bewertung von Schülerleistungen.
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* '''Einführung in das Fach Psychologie'''<br />Alltagspsychologie und wissenschaftliche Psychologie<br />Gegenstandsbereich, Methoden und Geschichte der Psychologie<br />Pädagogische Psychologie als wissenschaftliche Disziplin mit Praxisrelevanz<br />Aufgaben der Psychologie: Beschreibung, Erklärung, Prognose und Intervention<br /><br />
 
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* '''Entwicklungspsychologie'''<br />Entwicklungsfaktoren<br />Kognitive Entwicklung<br />Emotionale Entwicklung<br />Anlage-Umwelt-Problematik in Bezug auf Begabung und Intelligenz<br />Aufwachsen in Medienwelten<br />Entwicklung von Selbstkonzept und Identität<br /><br />
<br /><u>Medienpädagogik<br /></u>
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* '''Lernpsychologische Grundlagen'''<br />Neurobiologie und Neuropsychologie<br />Wahrnehmungspsychologie<br />Gedächtnispsychologie<br />Lernen aus behavioristischer Sicht<br />Modelllernen<br />Lernen durch Einsicht<br />Lernen aus konstruktivistischer Sicht<br /><br />
 
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* '''Motivationale und emotionale Bedingungen des Lernens'''<br />Grundlegende Motivationsmodelle<br />Motivationale Einflussfaktoren<br />Epistemische Emotionen<br />Selbstbestimmung, Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit<br />Lern- und Leistungsmotivation<br />Attributionsmodelle und Attribuierungsmuster<br /><br />
XYZ
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* '''Ausgewählte Aspekte des Lehrens und Lernens'''<br />Wissenserwerb und Begriffsbildung<br />Problemlösen und Kreativität<br />Lernstrategien unter Einbezug metakognitiver Funktionen<br />Selbstreguliertes Lernen<br />Behalten und Vergessen<br />Gestalten von Lernarrangements<br />Lernwirksamkeit ausgewählter digitaler Medien<br />Angebots-Nutzen-Modell<br />Beobachtung und Einschätzung von Schülerverhalten<br /><br />
<br /><u>Weitere schulpädagogische Handlungsfelder</u>
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* '''Sozialpsychologie'''<br />Soziale Wahrnehmung<br />Wahrnehmungsverzerrungen und Beurteilungsfehler<br />Mobbing<br />Cybermobbing
 
 
Die Studierenden erwerben Einblick in Bedingungen und Möglichkeiten außerunterrichtlicher Tätigkeitsfelder des Lehrers: z.B. Schulleben, Förderung von Schülern, Beratung von Eltern, Kooperation mit außerschulischen Institutionen, Entwicklung von Schulkultur.
 
 
 
==Pädagogik==
 
Das Erziehen ist neben dem Unterrichten eine elementare Aufgabe von Lehrkräften.
 
 
 
Die Studierenden sollen in der Auseinandersetzung mit wesentlichen Fragestellungen, Methoden und Theorien der Erziehungswissenschaft grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Einstellungen erwerben und dadurch auf die pädagogischen Anforderungen des Lehrberufes vorbereitet werden.
 
 
 
Dabei ist es besonders wichtig, den Studierenden die hohe Verantwortung erzieherischen Wirkens und die Tragweite pädagogischen Handelns bewusst zu machen, aber auch die Grenzen pädagogischen Wirkens aufzuzeigen.
 
 
 
Das Fach orientiert sich am Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule, wie er im Grundgesetz für die BRD, in der Verfassung des Freistaates Bayern und im Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen vorgegeben ist
 
 
 
 
 
* - Inhaltsbezogene Kompetenzen
 
 
 
Die Inhalte des Faches gliedern sich in folgende zwei wesentliche Gegenstandsbereiche:
 
 
 
# Grundbegriffe und Grundfragen der Pädagogik: Erziehungswissenschaftliche Aufgaben, Methoden, Theorien, Begriffe
 
 
 
* Pädagogik als Wissenschaft
 
* Der Begriff Erziehung (Bedeutung, Abgrenzung)
 
* Anthropologische Voraussetzungen und gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten
 
* Erziehungsziele
 
 
 
 
 
# Erziehung in der Schule:
 
 
 
Pädagogische Fragestellungen in der schulischen Erziehung sowie pädagogische Interaktion (Lehrer-Schüler-Beziehung)
 
 
 
* Rahmenbedingungen schulischer Erziehung
 
 
 
(Legitimation, Oberste Bildungsziele, Erwartungen an schulische Erziehung)
 
 
 
* Die Lehrkraft als Erzieher
 
 
 
(Berufsaufgaben, Lehrkraft im Fremd- und Selbstbild, Autorität/Vorbild, pädagogischer Bezug und pädagogische Interaktion)
 
 
 
* Erziehungsstile
 
* Erziehungsziele (Mündigkeit)
 
* Erziehungsmaßnahmen
 
* Erziehungsschwierigkeiten
 
* Medienpädagogik
 
 
 
 
 
 
 
* è Zusätzlich:
 
 
 
Diskussion aktueller Fragestellungen/Themen aus der Päd.
 
 
 
Lehrerverhaltenstraining
 
 
 
==Psychologie==
 
Inhaltsbezogene Kompetenzen
 
 
 
Die Inhalte des Faches gliedern sich in sechs Gegenstandsbereiche.
 
 
 
 
 
<u>Lernpsychologie</u>
 
 
 
Die Studierenden erhalten Einblick in die für Lehr- und Lernprozesse relevanten wissenschaftlichen Hintergründe und Grundlagen.
 
 
 
 
 
<u>Persönlichkeitspsychologie</u>
 
 
 
Kognitive, emotionale und motivationale Bedingungsfaktoren schulischen Lehrens- und Lernens werden analysiert und reflektiert.
 
 
 
 
 
<u>Entwicklungspsychologie</u>
 
 
 
Die Studierenden erhalten einen Überblick über die Entwicklungsprozesse in schulisch relevanten Bereichen und erwerben Kenntnisse in die für die entwicklungsbedingt zugrunde liegenden Bedingungen und Faktoren.
 
 
 
 
 
<u>Sozialpsychologie</u>
 
 
 
Die Studierenden erhaplten Einblick in die zugrunde liegenden Strukturen, Prozesse und Problembereiche sozialer Interaktion<u> und</u> Kommunikation im Kontext von Erziehung und Unterricht.
 
 
 
 
 
<u>Pädagogisch- psychologische</u> <u>Diagnostik</u>
 
 
 
Beobachtung und Bezrteilung von Lern- und Sozialverhalten stellen zentrale Aspekte dar und dienen der Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnnen und Schülern. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse nutzen die Studierenden in ihrer pädagosch-psychologischen Unterrichtsarbeit.
 
 
 
 
 
<u>Medienpädagogisch-psychologische Aspekte</u>
 

Aktuelle Version vom 15. März 2022, 12:25 Uhr

Vorwort

Die erziehungswissenschaftlichen Fächer Pädagogik, Schulpädagogik und Psychologie bilden neben der Fachausbildung und der Fachdidaktik ein zentrales und verbindendes Element in der Fachlehrerausbildung mit dem Ziel, die zukünftige Lehrkraft zu befähigen, ihre erzieherischen und unterrichtlichen Aufgaben zu erfüllen. Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis werden die Studierenden von Beginn an befähigt, theoretische Erkenntnisse in der Unterrichtspraxis zu erproben und somit eine eigene Lehrerpersönlichkeit zu entwickeln. Die Berücksichtigung aktueller bildungspolitischer und gesellschaftlicher Aspekte trägt dazu bei, herausfordernde Unterrichtssituationen kompetent zu bewältigen.

Kompetenzstrukturmodell

KompetenzstrukturmodellEWS.png

Prozessbezogene Kompetenzen

  • beschreiben, erklären, erläutern
    Die Studierenden beschreiben und erklären erziehungswissenschaftliche Modelle und Theorien, auf deren Basis sie unterrichtliche Zusammenhänge erläutern.

  • analysieren, reflektieren, bewerten
    Auf der Grundlage der Analyse und Reflexion von Erziehungs-,  Lehr- und Lernprozessen werden diese von den Studierenden bewertet.

  • transferieren, begründen, anwenden
    Die Studierenden vernetzen Erkenntnisse der Erziehungswissenschaften und transferieren diese in die Schulpraxis. Sie begründen ihr pädagogisch-didaktisches Vorgehen und erweitern ihr erzieherisch-unterrichtliches Handlungsrepertoire.


Gegenstands- und Lernbereiche

Schulpädagogik (180 Stunden)

Schulpädagogik bildet gemeinsam mit den Fächern Pädagogik und Psychologie den Kanon der Erziehungswissenschaften in der Ausbildung von Fachlehrkräften. Die Studierenden erarbeiten sich schulpädagogische Grundbegriffe und erwerben Kenntnisse sowie Einsichten zur Planung, Umsetzung und  Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts. Insofern kommt dem Fach sowohl bezüglich der Fachdidaktik als auch der Schulpraxis eine Orientierungsfunktion zu.

  • Einführung in das Fach Schulpädagogik
    Einordnung in die Erziehungswissenschaften
    Bedeutung des Faches Schulpädagogik

  • Theorie der Schule
    Rechtliche Grundlagen für Erziehung und Bildung (Rechte und Pflichten einer Fachlehrkraft, Gesetze, Verordnungen, amtliche Lehrpläne, Stundentafeln, Aufbau des bayerischen Schulsystems)
    Funktionen der Schule
    Schulentwicklung im Wandel der Zeit
    Reformpädagogik (Einführung, Geschichte, Vertreter)
    Schule im internationalen Vergleich

  • Didaktische Modelle
    Bildungstheoretisches Modell
    Lerntheoretisches Modell
    Konstruktivistisches Modell

  • Unterrichtsprinzipien
    Sachorientierung
    Schülerorientierung
    Ziel-/Handlungsorientierung
    Differenzierung/Individualisierung/Inklusion
    Veranschaulichung
    Schüleraktivierung/Selbsttätigkeit
    Sicherung des Lernerfolgs
    Strukturierung
    Sprachsensibler Unterricht

  • Grundbegriffe der Unterrichtsplanung
    Lehrplanbezug
    Sachanalyse
    Situationsanalyse
    Didaktische Analyse
    Ziel- /Kompetenzorientierung
    Methodische Analyse
    Allgemeine Merkmale guten Unterrichts
    Classroom Management
    Feedback

  • Methodische Grundformen zwischen Instruktion und Konstruktion
    Direkte Instruktion
    Frontalunterricht
    Lernen an Stationen
    Kooperatives Lernen
    Projektunterricht
    Phänomen- und problemorientiertes Lernen
    Lehrgangsorientiertes Lernen

  • Medieneinsatz im Unterricht
    Medienkompetenz der Lehrkraft
    Auswahlkriterien
    Didaktische Funktionen

  • Sozialformen
    Einzelarbeit
    Partnerarbeit
    Gruppenarbeit
    Plenum

  • Leistungserhebung und Leistungsbewertung
    Allgemeine Grundlagen
    Bezugsnormen
    Gütekriterien
    Probleme
    Alternative Formen

  • Analyse des Unterrichts
    Praktikumsbegleitung
    Unterrichtsbeobachtung und Reflexion


Pädagogik (120 Stunden)

Die Studierenden erwerben in der Auseinandersetzung mit wesentlichen Fragestellungen, Theorien und Methoden der Pädagogik grundlegende Kompetenzen und werden dadurch auf die pädagogischen Anforderungen einer Fachlehrkraft vorbereitet. Dabei werden den Studierenden sowohl die hohe erzieherische Verantwortung als auch die Tragweite pädagogischen Handelns und die Grenzen pädagogischen Wirkens bewusst. Bezugnehmend auf den Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule findet erzieherisches Handeln in der Schulpraxis statt.

  • Einführung in das Fach Pädagogik
    Pädagogik als Wissenschaft
    Abgrenzung zu anderen erziehungswissenschaftlichen Fächern
    Bedeutung des Fachs Pädagogik für die Lehrerbildung

  • Begriff Erziehung
    Wesensmerkmale von Erziehung (zielgerichtet, planvoll, fördernd, verantwortlich, interaktiv, historisch und gesellschaftlich bedingt)
    Grundbegriffe: Lernen, Unterricht, Bildung

  • Anthropologische Voraussetzungen und gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten
    Anthropologische Voraussetzungen der Erziehung (Lern- und Erziehungsbedürftigkeit des Menschen, Lernfähigkeit und Erziehbarkeit des Menschen: Erklärungsansätze, Folgen von unzulänglicher oder fehlender Erziehung)
    Gesellschaftlich-kulturelle Gegebenheiten (Kindheit und Jugend im gesellschaftlichen Wandel wie z. B. Mediensozialisation, Freizeitverhalten, veränderte Familienverhältnisse)

  • Aufgaben der Erziehung
    Hilfe bei Sozialisation, Enkulturation und Personalisation

  • Erziehungsziele in Schule und Elternhaus
    Notwendigkeit von Erziehungszielen
    Faktoren, die die Festlegung von Erziehungszielen beeinflussen (Wert- und Normvorstellungen, politisches System, ökonomische Faktoren, individuelle Faktoren)
    Wandel von Erziehungszielen
    Arten von Erziehungszielen
    Erziehungsziel Mündigkeit (Sachkompetenz, Sozialkompetenz, Selbstkompetenz)

  • Rahmenbedingungen schulischer Erziehung
    Legitimation schulischer Erziehung
    Oberste Bildungsziele (GG, BV und BayEUG)

  • Die Lehrkraft als Erziehender
    Motive, den Beruf der Fachlehrkraft zu ergreifen
    Berufsaufgabe Erziehen / Führen
    Autorität,  Vorbild und Persönlichkeit der Lehrkraft
    Pädagogischer Bezug

  • Pädagogische Kommunikation/Interaktion
    Axiome der Kommunikation
    Kommunikationsmodelle
    Gesprächsstrategien, Regeln, Rituale

  • Erziehungsstile
    Konzepte der Erziehungsstilforschung
    Unterschiedliche Erziehungsstile und ihre jeweiligen Auswirkungen

  • Erziehungs- und Konfliktsituationen
    Analyse von Erziehungssituationen
    Erscheinungsformen
    Ursachen
    Maßnahmen (Prävention und Intervention)
    Problem der subjektiven Wahrnehmung und Interpretation

  • Erziehungsmaßnahmen
    Unterstützende Erziehungsmaßnahmen (Lob, Belohnung, Beratung, diagnostisches Gespräch)
    Gegenwirkende Erziehungsmaßnahmen (Wiedergutmachung, sachliche Folgen)
    Verhalten in Konfliktsituationen und Strategien zur Konfliktlösung 

  • Medienpädagogik
    Ziele und Aufgaben der Medienpädagogik (Medienkompetenz)
    Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen, Medienkonsum und Suchtverhalten
    Medienwirkung (Massenmedien, Kinderwerbung)
    Medienerziehung in der Schule
    Medienethik


Psychologie (120 Stunden)

Die Studierenden eignen sich psychologisches Fachwissen an, um den komplexen und vielfältigen Anforderungen des Berufes gewachsen zu sein. Sie setzen sich mit wesentlichen Fragestellungen und Theorien der Pädagogischen Psychologie auseinander. Dabei erwerben sie grundlegende Kenntnisse über Lehr-, Lern- und Entwicklungsprozesse. Diese bilden die Basis für die altersangemessene individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler in kognitiver, emotionaler und motivationaler Hinsicht. So werden die praktische Umsetzung bei der Gestaltung von Lernarrangements, die Analyse und der Umgang mit Lern- und Leistungsstörungen unterstützt.

  • Einführung in das Fach Psychologie
    Alltagspsychologie und wissenschaftliche Psychologie
    Gegenstandsbereich, Methoden und Geschichte der Psychologie
    Pädagogische Psychologie als wissenschaftliche Disziplin mit Praxisrelevanz
    Aufgaben der Psychologie: Beschreibung, Erklärung, Prognose und Intervention

  • Entwicklungspsychologie
    Entwicklungsfaktoren
    Kognitive Entwicklung
    Emotionale Entwicklung
    Anlage-Umwelt-Problematik in Bezug auf Begabung und Intelligenz
    Aufwachsen in Medienwelten
    Entwicklung von Selbstkonzept und Identität

  • Lernpsychologische Grundlagen
    Neurobiologie und Neuropsychologie
    Wahrnehmungspsychologie
    Gedächtnispsychologie
    Lernen aus behavioristischer Sicht
    Modelllernen
    Lernen durch Einsicht
    Lernen aus konstruktivistischer Sicht

  • Motivationale und emotionale Bedingungen des Lernens
    Grundlegende Motivationsmodelle
    Motivationale Einflussfaktoren
    Epistemische Emotionen
    Selbstbestimmung, Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit
    Lern- und Leistungsmotivation
    Attributionsmodelle und Attribuierungsmuster

  • Ausgewählte Aspekte des Lehrens und Lernens
    Wissenserwerb und Begriffsbildung
    Problemlösen und Kreativität
    Lernstrategien unter Einbezug metakognitiver Funktionen
    Selbstreguliertes Lernen
    Behalten und Vergessen
    Gestalten von Lernarrangements
    Lernwirksamkeit ausgewählter digitaler Medien
    Angebots-Nutzen-Modell
    Beobachtung und Einschätzung von Schülerverhalten

  • Sozialpsychologie
    Soziale Wahrnehmung
    Wahrnehmungsverzerrungen und Beurteilungsfehler
    Mobbing
    Cybermobbing