===4.1 Direkte Instruktion===
In den Bildungsdiskussionen der 1990er Jahre wurde besonders der traditionelle Frontalunterricht als veraltet und sinnlos angegriffen.
Direkte Instruktion oder Frontalunterricht ist ein Oberbegriff für alle Unterrichtsformen, in denen der Lehrer vor der Klasse steht, Dinge mit den Schülern entwickelt, erklärt oder wiederholt, Anweisungen zur Arbeitsweise in der Stillarbeitsphase gibt, die Lösungen der Schüler kontrolliert, und möglicherweise auf besondere Schwierigkeiten nochmals eingeht. Der Lehrer lenkt und kontrolliert direkt das Unterrichtsgeschehen, und übernimmt die Übermittlung von Informationen weitgehend selbst.
{|
|-
||
||
'''Lernen über Instruktion'''
||
'''Konstruktivistisches Lernen'''
|-
||
<div style='text-align: left;'>'''Psychologische Ausgangsbasis'''</div>
||
Behaviorismus: Lernen als Abfolge von planbaren und von außen steuerbaren Reiz-Reaktions-Ketten
||
Kognitivismus: Lernen als aktive, selbst gesteuerte Konstruktionsleistung des Gehirns, von außen nur anregbar und nur bedingt steuerbar
|-
||
<div style='text-align: left;'>'''Aufgabe der Schule'''</div>
||
Anpassung an Erwartungen und Forderungen der Gesellschaft, Vermittlung von Wissen
||
Entwicklung und Entfaltung des individuellen einzigartigen Potentials eines Kindes
|-
||
<div style='text-align: left;'>'''Rolle des Lehrers'''</div>
||
Lehrer setzt die Lernprozesse in Gang und steuert sie, trägt Verantwortung für das Lernen der Schüler, organisiert und kontrolliert das Lernen
||
Lehrer als Lernbegleiter, Unterstützer; bietet eine Vielzahl von Problemstellungen an
|-
||
<div style='text-align: left;'>'''Rolle des Schülers'''</div>
||
Schüler bleibt passiv und rezeptiv, hat keine Einflussmöglichkeit und Verantwortung
||
Schüler wird aktiv und zunehmend selbstverantwortlich für sein Lernen
|-
||
<div style='text-align: left;'>'''Lerninhalte'''</div>
||
Vorgegeben, müssen nach Plan durchlaufen werden, keine Wahlfreiheit, festes Lerntempo
||
Inhaltliche Vorgaben, aber mit individuellen Auswahlmöglichkeiten, freiere Zeiteinteilung, eigenes Lerntempo ist möglich
|-
||
<div style='text-align: left;'>'''Unterricht'''</div>
||
Frontalunterricht, Einzelarbeit
||
Rückbesinnung auf reformpädagogische Konzepte (Freiarbeit, Wochenplan, GA, Projektarbeit); Lehrer organisiert Lernumgebungen, in denen die Schüler selbstständig lernen
|-
||
<div style='text-align: left;'>'''Umgang mit Fehlern'''</div>
||
<div style='text-align: left;'>Fehler ist ein Defizit, wird korrigiert</div>
||
<div style='text-align: left;'>Neue Fehlerkultur: Fehler sind ein willkommener Ausgangspunkt für das weitere Suchen nach der Lösung</div>
|-
||
<div style='text-align: left;'>'''Leistungsmessung'''</div>
||
<div style='text-align: left;'>Abfrage vorgegebener standardisierter Lösungen; Festlegung auf Musterlösungen</div>
||
<div style='text-align: left;'>Offene, vielfältige, gleichwertige Lösungswege; Verzicht auf Standardlösungen</div>
|}
{|
|-
||
Vorteile
||
Nachteile
|-
||
<div style='text-align: left;'>· L. steuert und kontrolliert den geordneten Ablauf des Unterrichts nach Lehrplan.</div>
<div style='text-align: left;'>· Die Benotung ist einfach und einheitlich.</div>
<div style='text-align: left;'>· Schwierige Themen sind im Lehrgang aufbaubar.</div>
<div style='text-align: left;'>· Der Unterricht ist ökonomisch von der Vorbereitung und vom Zeitaufwand her.</div>
<div style='text-align: left;'>· Manche Schüler lernen so besser und lieber.</div>
<div style='text-align: left;'>· Für kognitive Lernziele ist dieser Unterricht besser geeignet.</div>
<div style='text-align: left;'>· Gut für den Aufbau von Basiswissen im kognitiven Bereich.</div>
||
<div style='text-align: left;'>· Passivität und geringe Selbsttätigkeit der Schüler</div>
<div style='text-align: left;'>· Schüler hören zu und tun nichts, Unterricht ist nur Kommunikation statt echte Aktivität </div>
<div style='text-align: left;'>· kein problemorientiertes Lernen</div>
<div style='text-align: left;'>· Die Kompetenzbereiche Sozial-, Methoden- und Selbstkompetenz werden vernachlässigt.</div>
<div style='text-align: left;'>· ist nicht für jeden Schüler geeignet</div>
<div style='text-align: left;'>· Das vorgegebene Wissen lässt keine eigene Meinungsbildung zu.</div>
<div style='text-align: left;'>· Die Nachhaltigkeit des Lernens ist fraglich.</div>
|}
'''Lernen über Instruktion:'''
''' '''
''' '''
'''Konstruktivistische Methoden:'''
{|
|-
||
Vorteile
||
Nachteile
|-
||
<div style='text-align: left;'>· ermöglichen eine intrinsische Motivation durch aktive Auseinandersetzung mit dem Gegenstand</div>
<div style='text-align: left;'>· fördert Selbständigkeit, Entscheidungsfähigkeit, Eigenverantwortung</div>
<div style='text-align: left;'>· unterstützt die soziale Kompetenz und Selbstkompetenz</div>
<div style='text-align: left;'>· ganzheitliches und nachhaltiges Lernen</div>
<div style='text-align: left;'>· gute Voraussetzung für die Arbeitswelt und das Leben später</div>
<div style='text-align: left;'>· größerer Lebensbezug</div>
<div style='text-align: left;'>· Rollenwechsel für den Lehrer: vom Macher zum Beobachter und Begleiter, entlastet die Lehrer</div>
||
<div style='text-align: left;'>· die Benotung ist schwierig</div>
<div style='text-align: left;'>· ist nicht für jedes Thema geeignet (schwierige oder gefährliche Themen)</div>
<div style='text-align: left;'>· die Begriffsbildung geht unter, weil die SS mehr handeln als denken</div>
<div style='text-align: left;'>· die Ergebnisse sind nicht vorhersagbar</div>
<div style='text-align: left;'>· sehr hoher Vorbereitungsaufwand</div>
<div style='text-align: left;'>· Neue Methoden und Arbeitsformen müssen vermittelt werden.</div>
<div style='text-align: left;'>· im 45 Minutentakt schwer umzusetzen, erfordert mehr Platz und Absprache mit den Kollegen</div>
<div style='text-align: left;'>· benötigt viel Platz</div>
<div style='text-align: left;'>· passt nicht für jeden Schüler, Problem der Drückeberger</div>
|}
===4.2 Frontalunterricht===
<div style="text-align: justify;">Im Frontalunterricht sind Lehrerinnen und Lehrer Informatoren und erfüllen kaum die Funktion des Beraters und des Moderators der Lernprozesse ihrer Schülerinnen und Schüler. Die für alle Lernenden vom Lehrer allein formulierte, für alle verbindliche Aufgabe ist auch Frontalunterricht. Und der Dia-Vortrag der Lehrerin oder des Lehrers oder die vom Lehrer vorgetragene Interpretation des Guernica-Bildes von Picasso oder die Widerlegung abweichender Bildinterpretationen mit Hilfe der eigenen Deutung - das alles ist natürlich eher Frontalunterricht, d. h. Steuerung durch die Lehrerin/den Lehrer, wenig Kommunikation zwischen den Schülern/ wenig Handlungsmöglichkeiten für die Lernenden. </div>
===4.6 Phänomen- und problemorientiertes Lernen===
* Thematisiert in der Regel Naturerscheinungen, auffällige Ereignisse und verwundernde Situationen dir für den Schüler fragwürdig und unerklärlich sind und Wissen wollen
* Durch Denken und Handeln, Reflexion und Aktion folgt die Problemlösung
'''Das Problem wird beschrieben:'''
o Überlegung zur Analyse
o Hypothese aufstellen
o Veränderung der Hypothese
* Wenn Lösung, dann sichern durch Transferleistungen und Anwendungen
* Lehreraufgabe = gelenktes, entdeckendes Lernen
(nach Wiater, Werner: Unterrichtsplanung, Auer Verlag, S. 121 )
===4.7 Lehrgangsorientiertes Lernen===
* Geregelter Aufbau von Wissenserwerb, Einstellung, Können
* Kontinuierlich aufgebaut, vorher geplanter festgelegter Ablauf
* Verhilft zu Sach- und Methodenkompetenz
** o Linear (z.B.: Lese- Schreiblehrgang)
** o Aufbauend (Schwierigkeitsgrad steigernd: z.B.: 10-Finger-Tastscheriben)
** o Konzentrisch (Schwierigkeit wird in jeder Jahrgangsstufe weiter vertieft, z.B.: Werken))
** o Exemplarisch (transferierend: Bearbeitung von Holz – Transfer zu Metall)
(nach Werner Wiater. Unterrichtsplanung. Auer Verlag S. 103)
==5. Sozialformen==
<div style="text-align: left;">''' '''</div>
===='''Grundlagen der bildungstheoretischen Didaktik'''====<div style='"text-align: left;'">''' '''</div>
* Bildungstheoretische Didaktik wurde Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre des
====''' '''====
===='''Entwicklung des Bildungsbegriffs nach Klafki'''====
Klafki entwirft 1958/1959 seine Basistheorie von der „kategorialen Bildung“, mit der er die bisher favorisierten Konzeptionen der materialen und formalen Bildung dialektisch zusammenführt.
<div style='text-align: left;'>„Klafki versteht seinen Bildungsvorgang als eine ''doppelseitige Erschließung'', bei der auf der objektiven Seite dem Schüler bildende Unterrichtsinhalte deutlich werden, dieser gleichzeitig Einsichten gewinnt über die Welt und sich selbst, Erlebnisse und Erfahrungen macht. Die Schwierigkeiten, die sich dem kontinuierlichen Anwachsen des Wissens in der Welt ergeben, also die Schwierigkeit der Fülle des Lehrstoffs, bewältigt Klafki durch das exemplarische Prinzip; dieses sieht vor, nur solche Unterrichtsstoffe erlernen zu lassen, die von ihrer Struktur und ihrem Inhalt her als Beispiel zur Erschließung von Allgemeinem, Grundsätzlichem und Übertragbarem dienen können.“</div>
<div style="text-align: left;">„Klafki versteht seinen Bildungsvorgang als eine ''doppelseitige Erschließung'', bei der auf der objektiven Seite dem Schüler bildende Unterrichtsinhalte deutlich werden, dieser gleichzeitig Einsichten gewinnt über die Welt und sich selbst, Erlebnisse und Erfahrungen macht. Die Schwierigkeiten, die sich dem kontinuierlichen Anwachsen des Wissens in der Welt ergeben, also die Schwierigkeit der Fülle des Lehrstoffs, bewältigt Klafki durch das exemplarische Prinzip; dieses sieht vor, nur solche Unterrichtsstoffe erlernen zu lassen, die von ihrer Struktur und ihrem Inhalt her als Beispiel zur Erschließung von Allgemeinem, Grundsätzlichem und Übertragbarem dienen können.“</div>
====Didaktische Analyse====
<div style="text-align: left;">''' '''</div>
<div style="text-align: left;">Die fünf Dimensionen lauten:</div>
===='''Didaktische Analyse '''====<div {| style='text-align"width: left894px;'>''' '''</div> <div style='text-alignheight: left1578px;'>Die fünf Dimensionen lauten:</div> {|"
|-
|style="width: 209.84px;"|<div style='"text-align: left;'">Exemplarische Bedeutung</div>|style="width: 666.16px;"|<div style='"text-align: left;'">1. Welchen Welchen allgemeinen Sachverhalt, welches allgemeine Problem erschließt der betreffende Inhalt?</div>
|-
|style="width: 209.84px;"|<div style='"text-align: left;'">Gegenwartsbedeutung</div>|style="width: 666.16px;"|<div style='"text-align: left;'">2. Welche Bedeutung hat der betreffende Inhalt bereits im geistigen Leben der Kinder meiner Klasse, welche Bedeutung sollte er - vom pädagogischen Gesichtspunkt aus gesehen - darin haben?</div>
|-
|style="width: 209.84px;"|<div style='"text-align: left;'">Zukunftsbedeutung</div>|style="width: 666.16px;"|<div style='"text-align: left;'">3. Worin liegt die Bedeutung des Themas für die Zukunft der Kinder?</div>
|-
|style="width: 209.84px;"|<div style='"text-align: left;'">Struktur des Inhalts</div>|style="width: 666.16px;"|<div style='"text-align: left;'">4. Welches ist die Struktur des (durch die Fragen 2 und 3 in die spezifisch pädagogische Sicht gerückten) Inhalts?</div>
|-
|style="width: 209.84px;"|<div style='"text-align: left;'">Zugänglichkeit</div>|style="width: 666.16px;"|<div style='"text-align: left;'">5. Welches sind die besonderen Fälle, Phänomene, Situationen, Versuche, in oder an denen die Struktur des jeweiligen Inhaltes den Kindern dieser Bildungsstufe, dieser Klasse interessant, fragwürdig, zugänglich, begreiflich, anschaulich werden kann?</div>
|}
<div style='text-align: left;'>''' '''</div>
<div style="text-align: left;">''' '''</div><div style="text-align: left;">''' '''</div><div style="text-align: left;">''' '''</div>
<div style='text-align: left;'>''' '''</div>===='''Die kritisch-konstruktive Didaktik ''' <br /> <br /> '''====<div style='"text-align: left;'">Die bildungstheoretische Didaktik wurde von Wolfgang Klafki später zur kritisch-konstruktiven Didaktik weiterentwickelt.</div>
* Kritisch heißt das neue Modell, weil es sich an humanistischen Zielen orientiert, die in dieser Gesellschaft noch keineswegs erreicht sind: Mitbestimmung, Selbstbestimmung und Solidarität.
* Konstruktiv heißt das Modell, weil es eine es eine humanere und demokratischere Schule verwirklichen will.
<div style='"text-align: left;'">Im Mittelpunkt des Unterrichts steht damit einmal die Frage:</div>
* - ''Womit müssen sich junge Menschen auseinandersetzen, um sich zu bilden und mündig zu werden?''
<div style='"text-align: left;'">Der Unterricht stellt sich als '''problemorientierter Unterricht''' den zentralen Problemen unserer Zeit. So lautet die zweite Grundfrage:</div>* - ''Wie kann man Menschen befähigen die Probleme der Welt zu lösen?''<br />
* das Verhältnis der Industrieländer zu den Entwicklungsländern
* die Gefahren und Chancen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien
Für die konkrete Unterrichtsplanung behält Klafki die fünf Fragen der didaktischen Analyse bei, bettet sie aber ein in eine Analyse der Ausgangsbedingungen einer Lerngruppe und der unterrichtsrelevanten Bedingungen (Raum, Zeit, Material...) einschließlich möglicher Störungen.
====Kritik====
<div style="text-align: left;">Klafkis Didaktikmodelle wurden als zu wenig praxisorientiert kritisiert. Dies stimmt auch, denn Klafki beschäftigte sich vor allem mit Zielen und notwendigen Inhalten. Die Modelle helfen dem Lehrer aber nicht bei Planung und Realisierung von Unterricht. Die Frage, wie die Ergebnisse der didaktischen Analyse konkret in Unterricht umgesetzt werden können und sollen bleibt Klafki schuldig.</div>
<div style="text-align: left;">''' '''</div>
<div style="text-align: left;">''' '''</div>
===6.2 Lerntheoretisches Modell===* Die ''lerntheoretische Didaktik'Kritik', auch als ''====<div style=Berliner Modell'text-align: left;'>Klafkis Didaktikmodelle wurden als zu wenig praxisorientiert kritisiert. Dies stimmt auchbekannt, wurde 1965 von Paul Heimann, denn Klafki beschäftigte sich vor allem mit Zielen Gunter Otto und notwendigen InhaltenWolfgang Schulz konzipiert. Die Modelle helfen * Gegenüber dem Lehrer aber nicht ''Bildungsbegriff'' bei Planung Klafki steht im Mittelpunkt der ''Lernbegriff.''* Mit ''Lernen'' ist eine abrufbare, relativ dauerhafte Änderung der kognitiven, emotionalen, volitionalen und Realisierung von motorischen Strukturen und Verhaltensweisen des Subjekts gemeint. (Wiater: Unterrichtsplanung, S.50)* Diese Theorie stellt den Versuch einer Totalerfassung aller im Unterrichtwirksamen Faktoren dar, die unter wissenschaftliche Kontrolle gebracht werden müssen. Die Frage (Wiater: Unterrichtsplanung, wie S.70) '' '' * Wolfgang Schulz entwickelte bis 1980 das Berliner zum ''Hamburger Modell'' weiter. Neu an diesem Modell ist u.a. die Ergebnisse Berücksichtigung der didaktischen Analyse konkret in Unterricht umgesetzt werden können Erfolgskontrolle und sollen bleibt Klafki schuldigdes Leitziels der Emanzipation/Mündigkeit.</div> '' ''
====Berliner Modell====
''' '''
Das Berliner Modell teilt sich in zwei Reflexionsebenen auf, die ''Struktur- und die Faktorenanalyse.''
''' '''
''' '''
Strukturanalyse:
Das ''Entscheidungsfeld'' umfasst:
* Intention
* Inhalt
* Methode
* Medium
Das ''Bedingungsfeld'' umfasst:
* Anthropologisch-psychologische Voraussetzungen
* Sozio-kulturelle Voraussetzungen
'' ''
'' ''
'' ''
'' ''
'' ''
Faktorenanalyse:
In einem Folgeschritt erfolgt die kritische Analyse der getroffenen Entscheidungen und der vorhandenen Bedingungen.
{|
|-
||
<div style='text-align: left;'>''Normenkritik''</div>
||
<div style='text-align: left;'>''Faktenbeurteilung''</div>
||
<div style='text-align: left;'>''Formenanalyse''</div>
|-
||
<div style='text-align: left;'>Der Lehrer muss für sich klären, welche Normen und politisch-weltanschauliche Vorüberle-gungen in seine Entscheidungen eingeflossen sind. Normen wirken in den Unterricht z.B. durch Schulgesetze, Richtlinien, Schulbücher u.a. hinein. Träger dieser Einflüsse sind „gesellschaftliche Mächte und Weltanschauungsgruppen“, z.B. Staat, Wirtschaft, Parteien, Kirchen.</div>
||
<div style='text-align: left;'>Schule und Unterricht sind an personelle, materielle, institutionelle Rahmenbedingungen gebunden. (Bedingungsfelder)</div>
<div style='text-align: left;'>Diese müssen in ihrer Wirksamkeit durch-schaut und im Blick auf ihre Stabilität und Veränderbarkeit durchdacht werden.</div>
||
<div style='text-align: left;'>Sie dient der Untersuchung der Effektivität der im Unter-richt eingesetzten Verfahren, Methoden und Organisations-strukturen. Das Interesse des Lehrers sollte darin bestehen, einen persönlichen Unter-richtsstil zu finden, der so weit wie nur möglich durch wissenschaftliche Erkenntnisse und Tatsachenforschungen untermauert ist.</div>
|}
<div style='text-align: left;'>''' '''</div>
<div style='text-align: left;'>In diesem Modell gibt es drei formale ''' ''Planungsprinzipien''''':</div> * ''Prinzip der Interdependenz'' Die vier Entscheidungsfelder stehen in einer wechselseitigen Abhängigkeit zueinander. Es muss entschieden werden, welche Absichten an welchen Inhalten unter Verwendung welcher Methoden und Medien verwirklicht werden sollen. * ''Prinzip der Variabilität'' Unterricht wird erst durch das Mitwirken der Schüler endgültig bestimmt. Da man aber prinzipiell kein bestimmtes Schülerverhalten voraussagen kann, sollte man imstande sein, während des Unterrichts flexibel zu reagieren. * ''Prinzip der Kontrollierbarkeit'' Die Unterrichtsplanung sollte nachvollziehbar und das Zeitgefühl realistisch sein. Man sollte das Verhältnis von Planung und tatsächlichem Verlauf kontrollieren. <div style='text-align: left;'>'''Kurze Zusammenfassung''':</div> * Die Berliner Didaktik macht dem planenden Lehrer bewusst, welche Faktoren er bei der Unterrichtsvorbereitung zu berücksichtigen hat und dass er deren Interdependenz beachten muss, wenn Unterricht in sich stimmig konzipiert sein soll. <div style='text-align: left;'>(Wiater: Unterrichtsplanung, S. 74)</div> * Das Modell liefert ein halbwegs vollständiges Raster zur Erfassung von Unterricht und ist leicht verständlich. * Es ist fachdidaktisch indifferent: Man kann mit ihm Sportunterricht ebenso gut analysieren wie Unterricht in Religion oder Mathematik.
===6.2 Lerntheoretisches Modell===
===6.3 Konstruktivistisches Modell===
==7. Leistungserhebung und -bewertung==